Rektorin Andrea Blessing, Bürgermeister Andreas Braun und Kindergartenleiterin Maria Wahl (von links) bieten Familien mit Kindern eine ganztägige Betreuung an. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Ganztagsbetreuung vom Kindergartenkind bis zum Schüler

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. In Unterkirnach können Familien Beruf und Kinder unter einen Hut bringen: Der Kindergarten St. Elisabeth und die Roggenbachschule üben bei der Ganztagsbetreuung den Schulterschluss.

Die neuesten Zahlen aus dem Kindergarten machten bei Bürgermeister Andreas Braun Eindruck. Von den 15 Plätzen in der neu eingerichteten Ganztagsgruppe seien bereits zwölf belegt, informierte Kindergartenleiterin Maria Wahl. Die Familiengruppe für Kinder von einem bis sechs Jahren bietet eine Betreuungsmöglichkeit von sieben bis 17 Uhr. "Die meisten Eltern schöpfen den Zeitrahmen aus. Damit erfüllen wir eine familienergänzende, ja sogar teils eine familienersetzende Aufgabe", macht die leitende Erzieherin klar.

Der Kindergarten St. Elisabeth hat deshalb eine familiäre Atmosphäre geschaffen. Dazu gehören feste Bezugspersonen für die Kinder. Es wird gemeinsam gegessen und gespielt. "Auf einen klar strukturierten Tagesablauf legen wir Wert", sagt Erzieherin Wahl. Dazu gehört für die kleinen Schützlinge auch ein Mittagsschlaf.

Die Roggenbachschule knüpft an die Betreuungszeiten des Kindergartens nahtlos an: Seit der Einführung der Ganztagsschule finden die Grundschüler von sieben bis 17 Uhr eine schulische Begleitung – sofern sie und ihre Eltern das wollen. "Bis Ende dieser Woche können Schüler für die Spätbetreuung von 16 bis 17 Uhr angemeldet werden", so Andrea Blessing. Es gebe seitens der Eltern eine positive Rückmeldung zur ab sieben Uhr morgens beginnenden und den kompletten Tag durchgehenden Betreuung, verriet die Schulleiterin. Damit es für Eltern mehrerer Kinder einfacher wird, hat sie für alle vier Klassenstufen eine einheitliche Kernunterrichtszeit von acht bis 12.30 Uhr eingeführt. Nach dem Mittag beginnt um 14 Uhr die einstündige Lernzeit. Es werden Hausaufgaben gemacht, es gibt Nachhilfeunterricht und die Sprachförderung ist ein Thema. Zwischen 15 und 16 Uhren schlägt die Stunde der Hobbys. In der Clubzeit können die Schüler Fußball spielen, musizieren, basteln, kochen oder kegeln.

Neu ist ab diesem Jahr das Lerntagebuch: "Dadurch geben wir Eltern eine Rückmeldung. Aber auch die Eltern können sich an uns wenden", verdeutlicht Blessing das pädagogische Instrument. Die Verzahnung zwischen Schule und Kindergarten gehe in Form des Bildungshauses in bewährter Form weiter, versprechen die beiden Leiterinnen der Bildungsinstitutionen. Einmal pro Woche gehen Kindergartenkinder in die Roggenbachschule und werden dort gemeinsam mit Schulkindern von einem Pädagogen-Tandem aus einer Erzieherin und einer Lehrerin unterrichtet. Der Bürgermeister sieht das ganztägige Bildungsangebot als Standortvorteil. "Auch in unsere ländlichen Gemeinde lassen sich nun von sieben bis 17 Uhr Beruf und Familie vereinbaren", lobt Andreas Braun.