Umrahmt wurde der Neujahrsempfang in bewährter Weise durch den Musikverein Unterkirnach. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Gerold Löffler lobt bei Neujahrsempfang intakte Dorfgemeinschaft / Geringe Verschuldung

Von Hans-Jürgen Kommert

Unterkirnach. Eine intakte Dorfgemeinschaft mit vielerlei Facetten sieht Bürgermeister Gerold Löffler in Unterkirnach. "Unsere Aufgabe ist es, die Zukunft zu gestalten", mahnte er an. Dazu brauche es viel Engagement, Kraft, Ideen und glückliche Verläufe sowie eine robuste Gesundheit.

Bereits in vergangenen Jahren habe man sich in der Gemeinde eine Menge vorgenommen, und es sei auch vieles davon umgesetzt worden: Das Betreute Wohnen, der Rathausneubau und die Erweiterung des Kindergartens sind mittlerweile abgeschlossen.

Das Land habe eine Initiative für eine schnelle Internetanbindung gestartet und viele Kommunen seien dabei, viel Geld dafür auszugeben. "In Unterkirnach haben wir bereits vor acht Jahren erfolgreich gegen viele Widerstände für eine schnelle Internetanbindung gekämpft", so Löffler. Doch schon jetzt könne gesagt werden, dass das aktuelle Kupferkabelnetz in spätestens zehn Jahren nicht mehr ausreichend sei. "Auch wir in Unterkirnach werden mittelfristig in die Modernisierung dieses Bereiches der Infrastruktur investieren müssen", ist er sicher.

Unterkirnach habe trotz einer ausgezeichneten Infrastruktur eine sehr geringe Verschuldung von nur etwa 70 Euro je Einwohner. Dies sei möglich durch eine kluge Haushaltspolitik und eine gute Entwicklung bei der Gewerbesteuer.

Der Tourismus sei ein weiteres Feld, bei dem es gegen sinkende Übernachtungszahlen anzugehen gelte. Dazu gehöre aber auch die Stabilisierung der Nahversorgung. "Nur mit einer ausreichenden Nahversorgung und Infrastruktur lässt sich ein attraktiver Wohn- und Tourismusstandort in der Gemeinde erhalten", machte er seinen Standpunkt deutlich. Jedoch seien gerade im Tourismus viele Gästebetten weggebrochen, weil die Vermieter aufgehört hätten. Deshalb sieht er die Realisierung des neuen Feriendorfs beim Hapimag als einen sehr wichtigen Schritt, ebenso den Beitritt zum "Ferienland Schwarzwald".

"Eines seht auf jedenfalls fest, die Grundschule bleibt dem Dorf erhalten", so Löffler zur Zukunft der Roggenbachschule. Durch die Schulpolitik der Landesregierung wisse keiner, wie es mit der Werkrealschule weitergeht. Nach dem Wegfall der Ferien-Nester sei auch in diesem Jahr die Ferienbetreuung der Unterkirnacher Kinder gesichert. Der Förderverein der Roggenbachschule wird sich dieser Herausforderung annehmen.

"Ohne engagierte Bürger wäre eine Gemeinde nur eine Schlafstätte. Und was nützt die beste Hardware ohne eine gute Software?", fragte er. Viele Dinge würden ohne die Vereine einfach fehlen. Eine Wüste mitten im Schwarzwald sähe er dann. "So viel bürgerliches Engagement gibt es nicht so oft, daher können wir stolz darauf sein", betonte Löffler. Traditionell folgte der Neujahrsansprache von Bürgermeister Gerold Löffler ein Bildervortrag, der aus mehrfacher Sicht das vergangene Jahr beleuchtete. Auch die Vereine und Institutionen kamen dabei zu ihrem Recht. Für den musikalischen Rahmen sorgte einmal mehr der Musikverein Unterkirnach, bei der Bewirtung konnte die Gemeinde auf den Akkordeon-Spielring vertrauen.