Andreas König verlässt seinen Schreibtisch im Unterkirnacher Rathaus am 20. August. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Letzter Arbeitstag am 20. August

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Vier Jahre war Andreas König Hauptamtsleiter in Unterkirnach. Am 8. September tritt der 27-Jährige sein neues Amt als Bürgermeister in Durbach an. Unterkirnach wäre auch ohne diesen Karrieresprung nicht sein Familienmittelpunkt geworden. Der frisch gekürte Bürgermeister hat seinen Traumberuf gefunden. Ein früherer Lehrer erinnerte den Wahlsieger von Durbach bei einem Glückwunschtelefonat daran, dass er in seiner Abiturrede das Amt des Bürgermeisters als Berufsziel genannt habe.

Nach Unterkirnach zog es Andreas König, weil er hier nach dem Studium die verantwortungsvolle Stelle als Hauptamtsleiter fand. Die Gemeinde sei aber nie als dauerhafter Familienmittelpunkt im Visier gewesen.

Deshalb habe er nur kurz mit einer Bürgermeisterkandidatur in Unterkirnach geliebäugelt. "Meine Frau Theresia wäre nicht hierher gekommen", gab Andreas König preis. Auch er fühle sich als gebürtiger Neurieder in der Ortenauer Landschaft und beim dortigen Menschenschlag richtig in der Heimat.

Bereits kurz nach dessen Amtsantritt hat König nach seinen Angaben Bürgermeister Andreas Braun eingeweiht, dass er Unterkirnach in absehbarer Zeit verlasse.

Wenn der Bürgermeisterposten in Durbach nicht frei geworden wäre, hätte sich Andreas König auf eine andere Stelle in seiner Heimat beworben. Es sei nicht seine Vorstellung gewesen, dauerhaft getrennt von seiner Frau zu leben. Auch seine Rathauskollegen haben es aus dem Mund von Andreas König erfahren, dass es ihn in andere Gefilde zieht. Das ihm von einer Kollegin vor dem Wahlgang geschenkte pinke Schwein aus Pappmaschee steht auf dem Fensterbrett seines Büros. Dieses wird er am 20. August räumen.

Es bleibt nicht viel Zeit, den Übergang seiner Aufgaben zu organisieren. Wahrscheinlich werde die Hauptamtsleiterstelle nicht mit den gleichen Aufgaben wie bisher ausgestattet, verriet König. Das im Rathaus angesiedelte Grundbuchamt falle nächstes Jahr weg. Bürgermeister Andreas Braun lasse sich unterschiedliche Szenarien für die Neubesetzung durch den Kopf gehen.

Als Hauptamtsleiter war Andreas König die rechte Hand des Bürgermeisters. Ungefähr ein Viertel seiner Arbeitszeit widmete er Projekten. Der Anbau des Kindergartens mit der neuen Krippengruppe hat dazugehört. Dies sei zeitig und zu vertretbaren Kosten gelungen, sagt er nicht ohne Stolz. Auch in den Rathausneubau und das Thema Internet war König involviert. Für einen Bürgermeister sei es gut, eine zweite Meinung des Hauptamtsleiters zu hören.

Die Arbeit des Hauptamts reiche in viele Bereiche wie den Werkhof und die Spielscheune. Als Sachbearbeiter habe er unter anderem die Geschäftsstelle Gemeinderat betreut.

Andreas König wird Unterkirnach in guter Erinnerung behalten. Beziehungen zum Kollegenteam im Rathaus will er aufrechterhalten. Wenn Kinder da sind, kann er sich einen Familienurlaub in Unterkirnach vorstellen.