Michael Klafki aus Unterkirnach freut sich über die persönliche Grußkarte von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundeskanzlerin Merkel schickt persönliche Grußkarte / CDU-Ortsvorsitzender ist gerührt

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Im Gemeindeleben sind die Spuren von Michael Klafki allenthalben zu finden. Nun hat eine Fährte von ihm sogar bis nach Berlin zu Angela Merkel gereicht. Die Bundeskanzlerin schickte dem Urgestein des Unterkirnacher Gemeinwohls eine persönliche Grußkarte mit guten Wünschen.

Wie viele Einwohner des Schwarzwalddorfs von Klafkis gesellschaftlichem Wirken gänzlich unberührt sind, lässt sich schwer sagen. Viele können es gewiss nicht sein. Denn für den pensionierten Lehrer ist das Wort Unruhestand zur Marke geworden. Er bringt sich in einem Maß ins Gemeindeleben ein, das seinesgleichen sucht. Als Vertretungslehrer und Hausaufgabenbetreuer sieht der leidenschaftliche Pädagoge die Roggenbachschule weiterhin von innen. Seit 2010 unterstützt er seine Lehranstalt mit Rat und Mitteln als Vorsitzender des Fördervereins der Roggenbachschule. Auch für den geschichtlich Interessierten sind Klafki-Spuren sichtbar.

In die Vorstandszeit des Gründungmitglieds des Vereins für Heimat- und Orchestriongeschichte fällt die Einrichtung eines Geschichtspfads. Dieser ermöglicht, auf Schusters Rappen in das Hoch und Tief der früheren Jahrhunderte zu blicken. Im zur Heimatstube umgewidmeten Bürgerhaus können Einheimische und Touristen bei den wohlklingenden Tönen von Orchestrien in die Welt früherer Unterhaltungsmusik eintauchen.

Für die am Spielen und Basteln erfreuten Kinder ist Klafki als Organisator des Ferienkarussells ein Name. Dass der Unterkirnacher einem Peruaner aus Chincha Baja ein Begriff ist, leuchtet wegen Klafkis Engagement im Perukreis ein.

Wie kommt es aber, dass die in Zeiten der Ukraine-Krise und der Eurogespräche um Griechenland viel beschäftigte Bundeskanzlerin Angela Merkel eine von ihr selbst unterzeichnete Grußkarte an den Unterkirnacher Gemeinderat schickt? Nachgeholfen hat dabei ein ehemaliger lokalpolitischer Weggefährte. Gerold Löffler nützte nach eigenen Angaben einen direkten Draht zu Angela Merkel, um sie über die Verdienste des Vorstands der CDU-Ortsgruppe Unterkirnach zu informieren. "Ich habe vorgeschlagen, dass die Bundeskanzlerin bei einem gelegentlichen Besuch im Südwesten einmal ihrem glühenden Parteijünger Klafki für ein kurzes Pressefoto die Hand reicht", teilte das ehemalige Gemeindeoberhaupt mit. Mangels einer nahen Gelegenheit habe die Kanzlerin den handgeschriebenen Gruß geschickt, so Löffler.

"Angie-Fan" Klafki teilte dem Altbürgermeister ganz in Manier seiner zeitlichen Arbeitsgewohnheit mitten in der Nacht per E-Mail mit, dass er beim Eingang der Botschaft Gänsehaut verspürt habe und in Rührung erstarrt sei. Neben dem nach ihm benannten Weg in seinem Wohnort hat Michael Klafki jetzt auch eine bleibende Wertschätzung aus dem politischen Deutschland.