Gespannt warteten auch die Kürnach-Hexen auf das Finden des Kieschtocks. Am Schluss war Zunftmeister Uwe Kreuz­pointner und die seinen erfolgreich, die Fastnacht kann auch in Unterkirnach beginnen. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Fastnacht: Unterkirnacher in die Saison

Unterkirnach. Bei flockigen minus 16 Grad Celcius machten sich die Zinkenräte von der Kieschtock-Zunft am Freitagabend auf die Suche nach dem Kieschtock, der irgendwo ein ganzes Jahr geschlafen hatte.

Zinkenrat Roland Dufner gab vor dem Narrenbrunnen bekannt, dass es jetzt vorbei sei mit dem traurigen Jahr ohne närrisches Treiben. Während die Zinkenräte mit Laternen alle Ecken um den Brunnen herum ausleuchteten, waren die Zuschauer, Bürger und Feriengäste, warm verpackt guter Hoffnung, dass der Kieschtock bald gefunden würde, bevor ihnen die Ohren abfroren. Ein einsamer Schrank stand neben dem Brunnen, den knöpften sich die Räte vor und öffneten die Türen. Siehe da, es hockte ein müder Kieschtock in einer wilden Unordnung und rieb sich die Augen. Der wurde hochgehievt und kräftig abgeklopft, wonach er immer noch nicht besser aussah. "Das geht so nicht", verkündeten die Räte, und einige Kieschtöck opferten ihr Häs für den verschlafenen Kieschtock, der im innersten Herzen schon ein echter Kieschtock war, man sah es ihm nur noch nicht an.

Endlich stand er im Häs vor dem Brunnen, noch etwas wacklig auf den Füßen und Zunftmeister Uwe Kreuzpointner bemerkte mit scharfem Blick, dass da noch etwas fehle. Jawohl, es waren die Rollen, die ihm übergestülpt wurden, jetzt hatte der Kieschtock das richtige Gewicht: "Na endlich", freuten sich die Zuschauer, und Angela Fleig blies zum Kieschtock-Marsch. Keiner wusste, wo sie herkamen, plötzlich wimmelte es von Kieschtöck, Beerewieble, Holzwiebern und Kürnach-Hexen, die glücklich tanzten, das gab erstens warm und zweitens Laune auf die fünfte Jahreszeit.