Haushalt: Eckdaten für 2016 stehen / Zuführung zum Vermögenshaushalt sinkt

Der Gemeinderat debattierte über den Haushalt 2016. Die Gemeinde hat fast keine Schulden und hohe Rücklagen. Dennoch trübt die wohl auf 10 000 Euro sinkende Zuführung zum Vermögenshaushalt das Bild.

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Kämmerer Lutz Kunz begründete die im Vergleich zum Ansatz 2015 voraussichtlich um 314 000 Euro zurückgehende Zuführung mit den durch die starke Steuerkraft steigenden Umlagen und geringeren Schlüsselzuweisungen vom Land. Sein Zahlenwerk sieht für 2016 bei den ausgabenwirksamen Kreis- und Finanzausgleichsumlagen eine Erhöhung von 143 000 Euro vor.

Kindergarten soll eine Halbtagskraft bekommen

"Die alte Volkszählungszahl wird für den Haushaltsansatz 2016 nicht mehr berücksichtigt", bemerkte der Amtsleiter für Finanzen zu den im Vorjahresvergleich um 55 000 Euro auf 554 000 Euro sinkenden Schlüsselzuweisungen vom Land. "Im Kindergarten werden wir zum Ausbau der stark nachgefragten Plätze für die unter Dreijährigen eine Halbtagsstelle aufbauen", informierte Bürgermeister Andreas Braun über eine circa 22 000 Euro kostende Maßnahme. Ratsmitglied Christian Bausch forderte, Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen. Er sprach die gegenüber der Jahresrechnung 2014 um gut 50 000 Euro gestiegenen Personalkosten im Werkhof an. Verwaltungschef Braun verwies auf gestiegene Lohnkosten. Warum für die Unterhaltung der Grundstücke und baulichen Anlagen für nächstes Jahr Ausgaben von 16 500 Euro eingeplant seien, hakte Projektcontroller Bausch nach. Er erfuhr, dass knapp die Hälfte davon für eine notwendige Dachreparatur der Schlossberghalle vorgesehen ist.

Bernhard Kuberczyk griff das Thema Schlossberghalle auf und verlangte, sich auch den Duschbereich mit dem nur spärlich fließenden Warmwasser vorzunehmen. Birgit Kodet und Kai Zetzsche sprangen ihm zur Seite. Bürgermeister Braun sprach sich gegen eine hohe fünfstellige Sanierung aus. "Wir müssen die grundlegende Qualifizierung der Halle im Auge behalten. Dazu gehört Barrierefreiheit", warf er den Blick auf eine zukünftige Generalsanierung.

In Anbetracht der möglichen Kosten von zwei bis vier Millionen Euro für dieses Zukunftsprojekt und der aktuell tiefen Zinsen könne er sich auch die Aufnahme von Krediten vorstellen. "Es ist kein Beinbruch, wenn eine Gemeinde wie Unterkirnach zwei Millionen Schulden hat", blickte Andreas Braun über den Haushalt 2016 hinaus.

Im Haushalt 2016 ist noch keine Kreditaufnahme vorgesehen. Auch nach der Rücklagenentnahme in Höhe von 423 000 Euro wird der Rücklagenbestand Ende 2016 bei circa 947 000 Euro liegen. "Freuen wir uns über die äußerst geringe Pro-Kopf-Verschuldung von 35 Euro und konzentrieren wir uns auf die Erhaltung des Bestands", fasste Kuberczyk zusammen.