Ehrenamt: Flüchtlinge sollen abgeschoben werden

Unterkirnach (hs). Christian Utischill, ehrenamtlicher Helfer für Asylbewerber in Maria Tann, setzt sich nach wie vor für seine Schützlinge ein, die vor allem aus Gambia stammen.

Nachdem er sie in der deutschen Sprache unterrichtet und dafür gesorgt hatte, dass sie Ausbildungsplätze erhalten, sieht er sich vor eine neue Aufgabe gestellt: "Zwei der Männer sollen nach Italien abgeschoben werden. Die Abschiebung war zum 11. Januar geplant", erklärt er. Die beiden Männer wurden nicht angetroffen, stellten sich jetzt jedoch freiwillig, berichtet er.

Utischill handelte und schrieb an den diensthabenden Polizeibeamten mit der Frage, wann die nächste Abschiebung geplant sei. Die Fragen der Unterbringung und Verpflegung wolle er beantwortet haben und bitte auch darum, die Abschiebung mindestens zwei Tage vorher anzukündigen.

Fragenkatalog erstellt

Utischill stellte einen Fragenkatalog zusammen, zum Beispiel mit Fragen, wie die soziale Betreuung im Ankunftsland aussehen werde und ob es Möglichkeiten der Arbeitsaufnahmen in Italien gebe. Weiter hat Utischill um ein dringendes Treffen der Betreuer der Gambier im Schwarzwald-Baar-Kreis mit dem Deutschen Roten Kreuz, dem Landratsamt, der Arbeitsagentur und unter anderem der Diakonie gebeten.

Ein wichtiger Informationsaustausch über die Abschiebepraxis mit ihren Zusammenhängen und Folgen sei dringend notwendig, so Utischill. Er werde am Ende dieser Woche an einem Fachtag zum Thema Gambia in Stuttgart teilnehmen und möchte, dass bei diesem Treffen die Ergebnisse dieser Veranstaltung berücksichtigt werden.

Aufklärung zum Thema

Er ist der Ansicht, dass von der Abschiebung betroffenen Personen ein Anrecht haben, über alle Fragen aufgeklärt zu sein, damit ein Mindestmaß an humanitärer Behandlung möglich werde, so Utischill. Er erklärt, dass er auf ein sehr kurzfristiges Meeting der Betreuer im Kreis warte.