Josef Hug (links) Besitzer des Stadthofs, wird auf jeden Fall noch zwei Jahre weitermachen. Bürgermeister Andreas Braun unterstützt ihn, damit der Stadthof als prägendes Gebäude in Unterkirnachs Dorfmitte erhalten bleibt Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Gaststätte: Im Stadthof soll es auf jeden Fall weiter gehen / Varianten werden am 15. Februar präsentiert

Josef Hug, Besitzer des Stadthofs Unterkirnach, und Bürgermeister Andreas Braun laden am 15. Februar alle Bürgerinnen und Bürger um 19 Uhr in den Stadthofsaal zu einem Informationsabend ein.

Unterkirnach. An diesem Abend wird Willi Sutter drei Varianten vorstellen, wie der Stadthof genutzt werden kann, wenn sich Josef Hug eines Tages zurückziehen wird.

In einem Pressegespräch betonen sowohl Josef Hug wie auch Andreas Braun, dass die Gerüchte, die im Ort die Runde machen, der Stadthof würde demnächst geschlossen oder sei gar schon geschlossen, jeder Grundlage entbehren. "Ich werde erst den Schlüssel im Schloss des Stadthofs umdrehen, wenn am nächsten Tag die Handwerker anrücken, ein Investor und ein Betreiber gefunden wurden", betont Hug.

Andreas Braun, der sich als Fan des Stadthofs bezeichnet, blickt zurück: Vor einem Jahr sagte ihm Hug, dass er sich mittelfristig aus dem Stadthof zurückziehen möchte. Seine Söhne hätten einen anderen Berufsweg eingeschlagen, also habe er keinen Nachfolger für den Stadthof. Braun beauftragte die Willi Sutter KG, Möglichkeiten, wie der Stadthof später genutzt werden könnte, zu entwickeln. Sutter habe schon sehr viele historische Gebäude untersucht und Projekte entwickelt, wie man diese umbauen und sanieren könne, betonte Braun, dem es wichtig war, dass sich ein Büro, das Erfahrung mit historischen Gebäuden hat, der Sache annahm.

Josef Hug war klar, dass er vernünftige Unterlagen benötigen würde und beauftragte das Büro Wagner, Partnerbüro von Sutter, den Stadthof zu vermessen, und das an 1200 Messpunkten. Josef Hug bezahlte die Vermessung, die 12 000 Euro kostete, aus der eigenen Tasche, die Gemeinde beteiligte sich anschließend mit 6000 Euro an der Projektentwicklung, die Sutter durchführte. "Uns ist der Stadthof wichtig, deshalb haben wir uns beteiligt", betont Braun. Es gehe darum, einen Investor und einen Betreiber zu finden, erklärt Braun und betont, zur Stunde habe man weder einen Investor noch einen Betreiber. Der Stadthof ist 300 Jahre alt, steht unter Denkmalschutz, hier müsse man mit Bedacht jede Veränderung und Sanierung angehen, so Braun. Der Wunsch von Hug und auch der Gemeinde sei, dass die Gastronomie im Stadthof, die es dort schon seit 300 Jahren gibt, erhalten bleibt. Sutter werde am 15. Februar drei mögliche Varianten vorstellen. Bei jeder bleibe die Gastronomie erhalten, so Braun.

Variante eins sei das klassische Landgasthaus, bei dem ersten Obergeschoss Zimmer entstehen und der Stadthofsaal belassen werde. Natürlich müsse das Haus barrierefrei gemacht werden, so Braun.

Bei Variante zwei bleibe ebenfalls die Gastronomie erhalten, oben werde ein klassisches Hotel mit Wellnessbereich entstehen, ein Anbau in Richtung Rathaus mit einem Saal zur Mehrzwecknutzung komme dazu.

Bei Variante drei befinde sich ebenfalls im Erdgeschoss die Gastronomie, im ersten und zweiten Obergeschoss könnten altersgerechte Wohnungen und eventuell eine Pflegewohngruppe entstehen, ein kleiner Saal sollte erhalten bleiben, so Braun.

Für alle drei Varianten habe Sutter eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erstellt, so Braun. Auf die Frage der Kosten angesprochen, antwortet der Bürgermeister, "die Kosten für den Ist-Zustand, mit Sanierung, beginnen bei 800 000 Euro". Nach oben werde man sich, je nachdem welche Variante entstehe, zwischen drei und vier Millionen bewegen. Abschließend betont Hug noch einmal, dass niemand die Sorge haben müsse, dass er den Stadthof in Kürze schließe.