Mit Feuereifer waren die Schüler der Roggenbachschule, der Carl-Orff-Schule und des Kindergartens St. Elisabeth bei der Aufführung des Musicals in der Schlossberghalle dabei. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam auf Bühne / "Da geht einem das Herz auf"

Unterkirnach. Mit langem Applaus wurden die Akteure des Musicals, das Schüler der Roggenbachschule, der Carl-Orff-Schule und des Kindergartens St. Elisabeth in der Schlossberghalle aufführten, für ihr Engagement belohnt. Es war eine ergreifende Vorstellung der jungen Akteure, die sich auf der Bühne stimmgewaltig und textsicher gaben. Auf der Bühne sangen, tanzten und spielten Kinder mit und ohne Behinderung, als wäre dies das Selbstverständlichste auf der Welt. Wenn ein Kind mit einer Behinderung nicht mehr Schritt halten konnte, dann nahm ihn eines seiner Mitspieler einfühlsam an der Hand und reihte es wieder ein.

Seit September vergangenen Jahres besuchten sechs Schüler der Carl-Orff Schule (Schule für geistig Behinderte) sowie die Kinder des Kindergartens St. Elisabeth die Musical AG der Roggenbachschule.

Seit Jahren leitet die Musikpädagogin Susanne Heiß mit Herzblut diese AG. In ihren Händen lag auch in diesem Jahr die Hauptlast. Sie zeigte sich für die Auswahl der Lieder zuständig und schrieb Texte zusammen mit Sieglinde Landoll, die ihr als theatererfahrene Fachfrau zur Seite stand. Mit im Boot waren aber auch die Erzieherinnen des Kindergartens St. Elisabeth sowie zwei Pädagogen aus der Carl-Orff Schule.

Das Musical hatte den Titel "Friedensblume, wo bist du?". Zwei Kinder, Soraya und Elias, waren auf der Suche nach Frieden auf dieser Welt. Dieser konnte durch die Friedensblume erreicht werden. Deshalb machten sich die beiden auf eine Weltreise. Zuerst suchten sie die Blume am Nordpol bei den Inuits, später führte sie die Reise nach Finnland, Schweden, China und Afrika. Immer wieder luden sie in diesen Ländern und Erdteilen Kinder ein, mit ihnen zu suchen. Dabei tanzten und sangen sie in der landesüblichen Sprache. In Afrika marschierten die Kamele erhaben und eindrucksvoll über die Bühne, und in Schweden wurde ein Mitsommernachtstanz aufgeführt.

Susanne Heiß begleitete und dirigierte vom Keyboard aus. Musikalisch standen ihr sechs ehemalige Schülerinnen der Roggenbachschule zur Seite, die das Orchester bildeten. Sogar die Zuschauer wurden ins Geschehen einbezogen. Sie wurden aufgeforderter aufzustehen und mitzutanzen, und das Publikum, darunter Bürgermeister Andreas Braun und der Rektor der Carl-Orff Schule, Michael Fraas, machten gerne mit.

Bei den Indianern in Nordamerika bekamen die Kinder durch den Häuptling Weiße Feder mitgeteilt, dass Manitou ihm versichert habe, dass man die Blume im Friedensreich nur mit allen Kindern der Welt gemeinsam finden könne. Nach dem Rauchen der Friedenspfeife machten sich die beiden Forscher auf und mussten zuerst noch durch das Land der Dämonen, ehe sie die Friedensblume endlich fanden, weil ihnen alle Kinder dieser Welt zur Hilfe kamen.

Konrektor Martin Disch und die Leiterin des Kindergartens, Maria Wahl, bedankten sich bei allen Beteiligten.

"Da geht einem das Herz auf, wenn ihr so gemeinsam spielt und tanzt", brachte es Disch auf den Nenner, der dieses Projekt als eine gelungene Inklusionsmaßnahme ansah.