Die evangelische Christuskirche am Bachweg in Unterkirnach wurde 1992 eingeweiht. Am Erntedankfest, 1. Oktober, feiert die Filialgemeinde Unterkirnach das 25-jährige Bestehen ihres Gotteshauses mit einem Festgottesdienst. Fotos: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Christuskirche: An Erntedank wird das 25-jährige Bestehen gefeiert / Filialgemeinde der Pauluspfarrei

Die evangelische Christuskirche in Unterkirnach wurde am 4. Oktober 1992 eingeweiht. Am bevorstehenden Erntedankfest, 1. Oktober, wird das 25-jährige Bestehen mit einem Festgottesdienst im Gemeindezentrum am Bachweg gefeiert.

Unterkirnach. In den Akten der Filialgemeinde findet sich ein Text von Reinhard Hosemann zur Geschichte der kleinen Gemeinde und des jungen Gotteshauses.

Vor gut 100 Jahren gab es eine sehr kleine evangelische Diaporagemeinde in Unterkirnach, die gottesdienstlich und seelsorgerlich von Mönchweiler betreut wurde. Auf dem Hinterwasenhof und in den Stuben anderer Höfe wurde in größeren Abständen Gottesdienst gefeiert.

Eine Altarbibel von 1911 trägt die Widmung von Dekan Adolf Barner. Später wurden die Gottesdienste im Schulhaus und bis in die 1950er Jahre in einem Raum im Rathaus gefeiert. In diesen Jahren wurde eine Ausstattung mit Altar, Kanzel und Orgelpositiv beschafft und für den Bau einer Kirche gesammelt. Mit der wachsenden Bevölkerung von Unterkirchnach brauchte die Gemeinde den Rathausraum für den Schulunterricht. Die Evangelischen wichen mit ihren Gottesdiensten in die Klosterkapelle Maria Tann aus und 1973 in die ausgebaute Friedhofskapelle, die zum ständigen Gottesdienstort wurde.

Ein Gemeinderaum konnte 1987 im Obergeschoss des Schulhauses eingerichtet werden. Zudem zog ein Villinger Vikar in den Ort, der das Gemeindeleben hier stark mit prägte. Pfarramtlich versorgt wurde Unterkirnach in diesen Jahren von der Villinger Markus- und seit 2000 bis heute von der Pauluspfarrei. 1988 bewilligte die badische Landessynode den Bau eines eigenen Gottesdienstraums in Unterkirnach. Ein Platz fand sich am Ende des Bachweges am Rande des Wildpflanzenparks.

Die Architekten Ulrich Döring und Bernhard Kuberczyk entwarfen in einer Projektgemeinschaft das Gemeindezentrum mit einem zentralen, erweiterbaren Gottesdienstraum, Küche, Gruppenraum im Obergeschoss, Amtszimmer und Nebenräumen. Nach einer Namens-Umfrage entschied sich der Ältestenkreis für eine "Christuskirche". Dank Unterstützung der politischen Gemeinde konnte 1991 mit dem Bau begonnen und das sich gelungen in die Landschaft einfügende Gebäude am Erntedanktag 1992 eingeweiht werden.

Die Unterstützung durch die katholische Pfarrgemeinde in der Bauzeit und die zur Einweihung als Geschenk übergebene Glocke, bringen die starke Verbundenheit der beiden christlichen Gemeinden zum Ausdruck, schreibt Hosemann. Inzwischen sind auch die beiden weiteren Glockenstühle im Kirchturm belegt. Aktuelles besonderes Merkmal der evangelischen Filialgemeinde Unterkirnach ist der christliche Pfadfinderstamm VCP Kirneck, der 2012 vom Verband offiziell anerkannt wurde. Derzeit betreuen drei Gruppenleiter je eine Gruppe für Grundschüler und Konfirmierte, freut sich Pfarrer Thomas Weber von der Paulus-Pfarrei.

Der Festgottesdienst mit Abendmahl zum 25-jährigen Kirchenjubiläum am Sonntag, 1. Oktober, beginnt um 10 Uhr in der Christuskirche. Die Festpredigt hält Prälatin Dagmar Zobel, und für die musikalische Gestaltung sorgt das Blockflötenconsort "Ensemble Flauto Dolce". Im Anschluss lädt die Pfadfindergruppe zum gemeinsamen Eintopfessen ein. Aus Anlass des Festgottesdienstes in Unterkirnach findet in diesem Jahr am Erntedanktag in der Paulus-Kirche in Villingen kein Gottesdienst statt.