Die Überwachung von E-Mails nimmt laut UN weiterhin massiv zu. Foto: dpa

Die Vereinten Nationen (UN) sind besorgt über die stetig ansteigende Überwachung des privaten Datenverkehrs. Programme zur Überwachung von E-Mails seien auch dann zu hinterfragen, wenn sie legitime Ziele hätten.

Die Vereinten Nationen (UN) sind besorgt über die stetig ansteigende Überwachung des privaten Datenverkehrs. Programme zur Überwachung von E-Mails seien auch dann zu hinterfragen, wenn sie legitime Ziele hätten.

Genf - Die Überwachung des privaten Datenverkehrs hat aus Sicht der Vereinten Nationen (UN) höchst besorgniserregende Ausmaße angenommen.

Massen-Überwachungen durch Regierungen "entwickeln sich zu einer gefährlichen Gewohnheit und sind keine Ausnahme mehr", sagte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, am Mittwoch in Genf bei der Vorstellung eines Berichts zur Datensicherheit.

Programme zur massenhaften Überwachung von E-Mails seien selbst dann zu hinterfragen, wenn sie legitime Ziele hätten. Es reiche nicht aus, wenn gezielt die Nadel im Heuhafen gesucht werde. "Der angemessene Maßstab ist die Wirkung auf den Heuhafen im Vergleich zur Bedrohung." Als eine Maßnahme empfiehlt Pillay die Einrichtung unabhängiger Institutionen, die die Überwachung unter die Lupe nehmen.

Der Bericht ist auf Wunsch der Vollversammlung der Vereinten Nationen erstellt werden. Im Dezember war eine von Deutschland und Brasilien eingebrachte Resolution gegen Internetspionage angenommen worden.

Darin war die Hochkommissarin für Menschenrechte aufgefordert worden, sich mit dem "Schutz der Privatsphäre bei digitaler Kommunikation" zu befassen.