Ein ukrainischer Fallschirmjäger probt den Ernstfall. Ende April will das US-Heer rund 300 Fallschirmjäger in die Ukraine schicken. Foto: EPA

Das US-Heer will Ende April rund 300 Fallschirmjäger entsenden, um Einheiten des ukrainischen Militärs auszubilden.

Stuttgart - Das US-Heer will Ende April rund 300 Fallschirmjäger entsenden, um Einheiten des ukrainischen Militärs auszubilden. Die US-Soldaten der 173. Luftlandebrigade im italienischen Vicenza werden in Jaworiw in der Westukraine sechs Kompanien der ukrainischen Nationalgarde hauptsächlich im Schutz wichtiger Infrastruktur und der Territorialverteidigung unterweisen. Das sagte ein Militärsprecher aus dem Hauptquartier des US-Heeres in Wiesbaden den Stuttgarter Nachrichten auf Anfrage. Zudem soll zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Krisenlandes auch ukrainisches Hauptquartierpersonal ausgebildet werden.

Zuvor erklärte der Kommandeur des US-Heeres in Europa (Usareur), Generalleutnant Ben Hodges, in Washington, die schon für März geplante Mission sei verschoben worden, aus Sorge, den Waffenstillstandsvertrag Minsk II zu untergraben. Am Donnerstag gab Großbritannien die Entsendung von 35 Militärberatern bekannt. Kritiker halten die Entsendung von Ausbildern aber allenfalls für eine symbolische Aktion, die das militärische Kräfteverhältnis nicht verändert.

Die Bundeswehr flog am Freitag zum zweiten Mal verwundete ukrainische Soldaten aus. Ein Airbus A-310 Medevac landete unter anderem in Stuttgart, von wo aus vier Verwundete in das Bundeswehrkrankenhaus nach Ulm gebracht wurden. Die Bundeswehr plant laut Bundesverteidigungsministerium jedoch keine militärische Unterstützung der Ukraine.

Eine deutsche Zusage auf dem Nato-Gipfel im Herbst 2014, zusammen mit Kanada und Großbritannien bei der Modernisierung des veralteten Kommando- und Kommunikationssystems zu helfen, befindet sich laut Nato noch in der nicht näher bezeichneten „Frühphase der Umsetzung“. US-General Hodges äußerte sich mit Blick auf mögliche Waffenlieferungen an die Ukraine skeptisch: „Wir wollen Russland in vielen Dingen als Partner.“