Frank-Walter Steinmeier verspricht Ukraine-Flüchtlingen Hilfe. Foto: dpa

Im Ukraine-Konflikt haben schon mehr als zwei Millionen Menschen ihre Heimat verloren. Steinmeier verspricht weitere deutsche Hilfe.

Berlin - Deutschland will seine Hilfe für die Flüchtlinge aufstocken, die durch den Ukraine-Konflikt ihre Heimat verloren haben. Beim Besuch eines Flüchtlingslagers in der ostukrainischen Industriemetropole Dnipropetrowsk versprach Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Samstag, dass die Bundesregierung „auch weiterhin Unterstützung leisten“ werde. Eine konkrete Summe nannte er nicht. Deutschland hat bislang zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Wegen des Konflikts im Osten der Ukraine haben etwa zwei Millionen Menschen ihre Heimat verloren. Davon sind etwa 1,2 Millionen als Binnenflüchtlinge in der ehemaligen Sowjetrepublik unterwegs. Rund 800 000 sollen im Ausland sein. Steinmeier traf auch Vertreter von Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz und Caritas, die sich um Opfer des Konflikts kümmern.

Allein im Gebiet Dnipropetrowsk gibt es nach offiziellen Angaben mehr als 130 000 Vertriebene. Die Stadt liegt in der Nähe der von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete Luhansk und Donezk im Osten des Landes. Steinmeier traf dort auch Vertreter von Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz und Caritas.

Treffen mit Resnitschenko

In Dnipropetrowsk kam Steinmeier auch mit dem neuen Gouverneur Walentin Resnitschenko zusammen. Dessen Vorgänger Igor Kolomoiski - zugleich einer der reichsten Männer der Ukraine - war von Präsident Petro Poroschenko im März entlassen worden. Der Milliardär gilt aber weiterhin als einer der wichtigsten Finanzier der ukrainischen Truppen im Kampf gegen die Separatisten.

Zuvor hatte Steinmeier die Regierung in Kiew ermuntert, die eingeleiteten Reformen für eine politische und finanzielle Stabilisierung des Landes fortzusetzen. Zugleich forderte er die vollständige Einhaltung der Friedensvereinbarungen von Minsk. Der Mitte Februar geschlossene Waffenstillstand wird immer wieder gebrochen. Praktisch jeden Tag gibt es neue Tote. Insgesamt starben in dem Konflikt bereits mehr als 6000 Menschen.

Am Sonntag beginnt der SPD-Politiker einen zweitägigen Besuch in Israel und in den Palästinensergebieten.