Sicherte sich ein gutes Ergebnis am Schwebebalken: Monika Ulshöfer vom TSV Ebingen. Foto: Kara

Turnen: Preis für beste Einzelturner gehen an Jooss und Nakic. Jubiläum am Sonntag gebührend gefeiert

Kleine Turner, große Bundesliga-Sportler und eine riesige Torte: Der 30. Geburtstag des Stauseepokals wurde am Sonntag gebührend gefeiert – und er bot den Zuschauern nicht nur einen gelungenen Rahmen sondern auch hochklassigen Sport.

Es hatte etwas vom Anblick eines Ameisenhaufens, wenn man am Sonntagmittag in die Sporthalle in Dotternhausen hereinkam – allerdings war das, was die zahlreichen Zuschauer da zu sehen bekamen, ein wahrlich ästhetischer Ameisenhaufen.

In verschiedenfarbigen, häufig glitzernden Gymnastikanzügen schlugen die Nachwuchsturnerinnen in der Mitte der Halle Flick-Flacks am Boden, während sich die Sieben- und Achtjährigen Jungen – die jüngsten Teilnehmer des diesjährigen Stauseepokals – letzte Tipps von ihren Trainern an den Ringen und am Sprung holten. Hinter ihnen, am anderen Ende der Halle, zeigten die Schülerinnen ihr Talent am Schwebebalken und die Herren der Leistungsklasse eins wirbelten um die Reckstange, als wäre es das einfachste auf der Welt.

Die prall gefüllte Halle bekam am Sonntag ab 8 Uhr konstant hohes Turnniveau geboten. Groß aufgetrumpft haben die Damen des TB Neckarhausen: Sie gewannen den Mannschaftswettbewerb im Kürvierkampf. Und auch im Einzelwettbewerb sicherte sich in Annika Jooss ein Turnerin aus Neckarhausen den ersten Platz. Sie bekam für ihre Leistung am Ende den Preis für die beste Turnerin.

Zweitliga-Turner des TV Schiltach dominieren bei den Männern

Im "Winners-Final" allerdings, in dem sich die beiden besten Bodenturnerinnen des Tages begegneten, standen mit Joana Lamatsch und Carolin Renz zwei Turnerinnen des KSV Hoheneck. Mit einer nahezu fehlerfrei geturnten Übung und der Topwertung von 13,2 Punkten sicherte sich Lamatsch hier den Sieg.

Wenig überraschend verlief der Wettkampf der Männer, bei denen zwei Kürsechskämpfe ausgetragen wurden. Die Zweitliga-Turner des TV Schiltach erfüllten die Erwartungen, erturnten sich 210,95 Punkte und damit Rang eins. Im LK1-Wettbewerb des Kürsechskampfes machte der TSV Geislingen das Rennen, im Einzel sicherte sich ihr Turner Lukas Heicks den Sieg. Rang zwei in der Mannschaft ging an die heimischen Turner der TG Schömberg.

Im "Winners-Final" der Männer, das von den beiden besten Reckturnern ausgetragen wurde, standen sich ebenfalls zwei Teamkameraden gegenüber: Mit 11,7 Punkten siegte Timo Armbruster in der Königsdisziplin der Turner vor Manuel Do Rosario, beide vom TV Schiltach. Die Auszeichnung für den besten Turner des Tages ging an einen weiteren Schiltacher: Pit Nakic hatte sich zuvor den Sieg im Einzel-Kürsechskampf gesichert – und das mit beinahe fünf Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten Thorben Kern. Rang drei belegte der Schömberger Lokalmatador Leandro Eckstein.

Der Stauseepokal ist über die Jahre zu einer festen Größe gereift

Für den Stauseepokal, der sich in den vergangenen Jahren zu einer Institution in der Region entwickelt hat und das Highlight der TG Schömberg darstellt, war die diesjährige Ausgabe eine besondere: 30 Jahre gibt es den Stauseepokal inzwischen – 30 Jahre, in denen große Namen der Turnszene die Halle in Dotternhausen betreten haben. Und auch 30 Jahre, in denen der Nachwuchs nie zu kurz kam.

Zwischen 50 und 70 ehrenamtliche Helfer waren am gestrigen Sonntag im Einsatz, schätzt Abteilungsleiter Heiko Baier. "Die meisten haben mehrere Aufgaben, sind zum Beispiel Riegenführer, turnen selbst, oder sind noch im Hintergrund beschäftigt", erklärt er. 30 Kampfrichter verteilten den Tag über die Wertnoten. "Man kann sagen, dass wir eine große Turnerfamilie sind", so Baier, der selbst Kampfrichter ist. "Man kennt sich untereinander und fragt schon früh an, ob der ein oder andere sich die Zeit nimmt, zum Pokal zu kommen." Einige, betont Baier, nehme den Stauseepokal auch als Test für die anstehende Bundesliga-Saison: "Hier sehen sie die Übungen nochmal und können sich dann einfinden."

Abteilungsleiter Heiko Baier hatte zum Jubiläum eine Überraschung parat

Dass der Stauseepokal bereits zum 30. Mal stattfand, zeuge von Konstanz – "und von der harten Arbeit, die das Team hier leistet", so Baier, "das wird in der gesamten Abteilung gelebt." Um einmal mehr Danke zu sagen, hatte sich der Abteilungsleiter für das Jubiläum eine kleine Überraschung einfallen lassen, in die nur zwei weitere Personen eingeweiht waren: Um halb drei, pünktlich zur Siegerehrung der Wettbewerbe, die um 11 Uhr gestartet waren, gab es eine Geburtstagstorte – und die war so groß, dass nicht nur die zahlreichen Helfer, sondern auch die Turner etwas davon abbekamen.