Stark vertreten war die Turnabteilung der TSG Balingen beim Deutschen Turnfest in Berlin. Foto: Bareth Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunstturnen: Turnerinnen der TSG Balingen mit starken Leistungen in Berlin

Die Vorfreude der Turnerinnen der TSG Balingen auf das Deutsche Turnfest in Berlin war wohl nicht ganz unbegründet. Eigentlich sollten die Wettkämpfe im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Berlin für die Mädchen von Cheftrainer Rudi Bareth nur der Standortbestimmung im Hinblick auf die anstehende Regionalligasaison dienen. Letztendlich waren sie aber weit mehr als dies, denn die TSG-Mädels bewiesen mit ihren Top-Platzierungen darüber hinaus, dass sie zur Spitze im Amateurbereich des Kunstturnens zählen.

Obwohl nicht alle aus der Balinger Riege verletzungsbedingt an die Geräte gehen konnten, schafften es fünf der elf angetretenen Mädels unter die Top Ten. Und mit Laura Schatz landete ausgerechnet der Schützling von Trainerin Claudia Bareth, die in ihrer Person selbst vielfache Siege bei Deutschen Turnfesten verbuchte, ganz oben auf dem Treppchen.

Dabei hatte der Balinger Cheftrainer seine Mädchen, bis auf zwei Ausnahmen, nicht in den Wahlwettkämpfen, bei denen in riesigen Teilnehmerfeldern vorgeschriebene Pflichtübungen geturnt werden, an den Start geschickt, sondern sie stellten sich in den Pokalwettkämpfen, in denen modifizierte Kürübungen verlangt werden, der Konkurrenz.

Bei den Jüngsten gaben dabei in der Altersklasse LK2 W13 mit Luisa Schneider und Lilly Wolf die Schützlinge von Trainerin Katja Bisinger eindrucksvoll ihre Visitenkarte ab. Schneider landete im 141-köpfigen Starterfeld auf Rang vier und verbuchte dabei die Tageshöchstwerte am Boden und am Stufenbarren. Wolf gelang es, sich mit Rang neun ebenfalls in Szene zu setzen.

In der Wettkampfklasse LK2 W14 gelang auch Lena Conzelmann in einem noch größeren Starterfeld der Sprung in die Top-Ten. Ebenfalls Rang neun stand für sie am Ende eines fast fehlerfreien und beherzten Auftrittes zu Buche. Das wahre Meisterstück lieferte aber in der LK2 W15 mit Laura Schatz ausgerechnet jene Turnerin ab, die nach einer langen Verletzungspause erstmals wieder an die Geräte gehen konnte. Absolut fehlerfreie Auftritte an allen vier Geräten, verbunden mit dem Tageshöchstwert für ihren Tsukahara am Sprung sowie einem Spitzenwert am Schwebebalken, waren der Grundstein für den Titel einer Turnfestsiegerin. Dabei ließ sie 201 Konkurrentinnen hinter sich, darunter ihre Mannschaftskameradin Hannah Haizmann, die sich über ihren zwölften Platz riesig freute, landete sie sich doch am Stufenbarren und am Boden unter den besten Drei. Mit Antonia Maurer empfahl sich eine weitere Balinger Nachwuchsturnerin als Zwölfte der LK2 W16 im 173-köpfigen Konkurrentenfeld für die Regionalligariege. Speziell am Schwebebalken und am Stufenbarren überzeugte sie mit Spitzenwerten.

Im größten Teilnehmerfeld der Pokalwettkämpfe der LK 2 W 18 bis 29 starteten mit Natalie Müller und Denise Seemann nicht mehr voll im Trainingsbetrieb stehende Turnerinnen. Müller erreichte einen beachtlichen 55. Rang, Seemann musste nach zwei Geräten passen.

In der Königsklasse der LK1 W 18 bis 29 hatte Cheftrainer Rudi Bareth mit Jessica Kern, Carolin Walz und Leonie Stemmer drei arrivierte Regionalligaturnerinnen im Starterfeld. Allerdings unterlief mit Kern ausgerechnet der Erfahrensten des Trio, ein folgenschwerer Lapsus an ihrem Paradegerät, dem Stufenbarren, der sie aus dem Rennen um die Spitzenplätze warf. Allerdings landete sie am Boden einen absoluten Spitzenwert.

Völlig erstaunt war Trainer Bareth über den Auftritt von Leonie Stemmer, die nach langer Zeit wieder einmal einen Vierkampf durchstand und trotz eines Patzers am Stufenbarren, auf dem 14. Platz abschloss.

Ganz besondere Freude löste beim Balinger Cheftrainer aber die Platzierung von Carolin Walz aus. Nach langer Wettkampfpause belegte sie mit dem vierten Platz, dass sie zu den Toppturnerinnen im Ligabereich zu zählen ist. "Was ich von ihr speziell am Balken und am Stufenbarren gesehen habe, freut mich ganz besonders, ist es doch der Lohn für harte Trainingsarbeit. Aber auch die Tatsache, dass sie erstmals den Tsukahara riskiert hat, stimmt in Richtung Regionalliga zuversichtlich",so Bareth.

Neben den Wettkämpfen im LK-Bereich wurden mit Lilly Wolf und Luisa Schneider noch die zwei Jüngsten in den Wahlwettkampf ihrer Altersklasse geschickt. In einem riesigen Teilnehmerfeld von 1357 Turnerinnen kämpfte sich Wolf bis auf den vierten Platz vor, Schneider erreichte Rang 14. Ebenfalls in Wahlwettkämpfen gingen an die Geräte: Nina Hahn (Platz 57), Amy Julius (154), Finn Breiter (28) und Oliver Merz (15).