Die Bächlenhalle in Nagold stand für einen Tag ganz im Zeichen der Turner. Das Zuschauerinteresse beim Gau-Finale war ausgesprochen groß. Foto: Hölzlberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Turnen: Deutlicher Zuwachs im männlichen Bereich / Gau-Finale Einzel in der Nagolder Bächlenhalle / Neue Kampfrichter

(ah/ark). Richtig groß war der Andrang beim Finale der Einzelturner des Turngaus Nordschwarzwald in der Nagolder Bächlenhalle. In den Leistungen spiegelt sich die gute Nachwuchsarbeit der Vereine wider.

"Großartig, das hat Spaß gemacht. Vor allem bei den Kleinen war richtig was los", freute sich Hermann Klink, seit langer Zeit Wettkampfsport-Chef im Turngau Nordschwarzwald. Vor allem am Vormittag, als die jüngeren Jahrgänge ihr Können an den Geräten zeigten, waren die Zuschauerränge in der Bächlenhalle gut gefüllt.

Ulrike Weißert, die für die Organisation der Wettkämpfe zuständig war, blies ins selbe Horn. "So viele Turnerinnen und Turner und so viele Zuschauer konnten wir schon lange nicht mehr bei den Gaufinalen begrüßen", so ihre rundum positive Bilanz.

Rund 150 Turnerinnen und Turner ab sieben Jahre aus mehr als zehn Vereinen maßen ihre turnerischen Leistungen an Reck, Sprung, Barren, Pauschenpferd, Ringen, Boden, Stufenbarren und Schwebebalken, um die Besten in der jeweiligen Altersklasse im Turngau zu küren. Je nach Altersklasse musste an vier, fünf oder sechs Geräten geturnt werden.

Die besten sechs der jeweiligen Altersklasse qualifizieren sich für das Bezirksfinale Mitte Mai in Geislingen im Zollernalbkreis. Die Besten dort schaffen den Sprung zu den Finalentscheidungen auf Landesebene.

Auffallend war in Nagold, dass offensichtlich immer mehr Jungen sich für das Wettkampfturnen entscheiden. In früheren Jahren fristete der männliche Turnernachwuchs beim Gau-Finale neben den obligatorisch vielen Mädchen ein fast schon exotisches Dasein. In Nagold waren besonders die Wettbewerb der Jungen D10, D11 und C12 personell gut besetzt.

Der noch recht neue modifizierte Kür-Wettkampf soll in den kommenden Jahren zu einem Höhepunkt der Einzelwettbewerbe werden. In Nagold hatten sich drei Turnerinnen, alle vom Feldrennach, der besonderen sportlichen Herausforderung gestellt.

Bei diesem Wettbewerb sind vorgegebene Pflicht-Elemente zu turnen, wobei den Turnerinnen und Turner durchaus individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bleiben. "Drei Turnerinnen", das hört sich nicht viel an, aber wird sind ja noch ganz am Anfang. Wir wollen in diesem Bereich zusammen mit den Vereinen in den nächsten Jahren etwas aufbauen", sagt Hermann Klink und ergänzt: "Dabei denken wir natürlich nicht nur an die Mädchen, sondern auch an die Jungen."

Neben Turnern waren in der Nagolder Bächlenhalle auch zahlreiche Kampfrichter im Einsatz, um die individuellen Leistungen an jedem Turngerät zu bewerten.

Die Anzahl der Kampfrichter im Turngau Nordschwarzwald hat sich nach zwei Ausbildungslehrgängen deutlich erhöht. Personell ist der Turngau inzwischen recht gut mit fachkundigen Kampfrichtern (Mindestalter 14 Jahre) ausgestattet.