Neue Kämmerin Carola Bernstorff stellt Jahresrechnung im Gemeinderat vor / Mit Fragenkatalogen überflutet

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Der Gemeinderat segnete die Jahresrechnung 2013 in der jüngsten Gemeinderatsitzung ab. Dabei konnte die neue Kämmerin Carola Bernstorff ihre erste Bewährungsprobe in Sachen Tuninger Finanzen erfolgreich bestehen.

Allerdings musste der im Januar mit 250 Seiten vorgelegte Entwurf in vielen Positionen nochmals überarbeitet werden. So gab es anfangs noch zu viele offene Positionen insbesondere aus der Vakanzzeit der Kämmererposition. Mit einem Volumen von 7 156 000 Euro wurde die Jahresrechnung 2013 nun beschlossen, davon knapp 5,9 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 1,27 Millionen Euro im Vermögenshaushalt.

Entgegen der ursprünglichen Finanzplanung bedeuteten diese Summen teils massive Veränderungen, und lediglich ein Betrag von 647 Euro konnte vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt überführt werden. "Dies", so die Kämmerin, "ist quasi nichts, doch immerhin sei noch eine schwarze Null zustande gekommen. Es hätte noch schlimmer kommen können." Schmerzhaft hingegen sei die kräftige Rücklagenentnahme von 783 847 Euro.

Zum 31. Dezember 2013 war die Gemeinde zumindest für kurze Zeit schuldenfrei, das Restdarlehen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) konnte im Abrechnungsjahr komplett getilgt werden. Diese Situation sei jedoch nur von kurzer Dauer gewesen, im vergangenen Jahr wurden dann wieder Kredite für die Finanzierung der LED-Beleuchtung aufgenommen. Bernstorff erläuterte insbesondere die vorhandenen Haushaltsausgabenreste von 1 083 371 und Haushaltseinnahmenreste von 355 559 Euro. Insbesondere bei den Ausgaben belaste dies das Folgejahr wirtschaftlich nicht mehr.

Die Fraktionssprecher lobten die Arbeit der neuen Kämmerin. In den Tagen vor der Sitzung wurde sie regelrecht mit Fragenkatalogen überflutet, diese habe sie dann erläutert, und sofern Hinweise auf Unstimmigkeiten vorhanden waren, wurden diese in der abschließenden Rechnung dann auch korrigiert.

Hans Münch regte an, den im Eigenbetrieb vorhandenen Gewinnvortrag von rund zwei Millionen Euro trotz der darin im Falle einer Ausschüttung steckenden Steuern von rund 320 000 Euro sukzessive in den Hoheitsbereich zu überführen. Die Gemeinde sollte sich in der jetzigen Situation mit den Entnahmen befassen zumal nach der Satzung ohnehin keine Gewinnerzielungsabsicht besteht. Das Thema Satzungsänderung wie auch die Entnahmen will die Kämmerin zusammen mit der Verwaltung überarbeiten und dem Gemeinderat im Laufe des Jahres vorlegen.