Mehrere Hobbykünstler stellen an diesem Wochenende im Lebenshaus "Ochsen" aus. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Hobbykünstler stellen ihre Werke im Lebenshaus "Ochsen" aus / Stoffpuppen in prächtigen Trachten und Uniformen

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Eine Vielzahl von kleinen Kunstwerken ist heute und morgen im Lebenshaus "Ochsen" im Rahmen einer Hobbykünstlerausstellung zu sehen.

Acht Künstler aus der Baargemeinde präsentieren ihre Werke, darunter "viele Schätze und unheimlich schöne Dinge", schwärmte Bürgermeister Jürgen Roth bei der Vernissage, die von einem Bläserensemble des MV-Jugendorchesters musikalisch umrahmt wurde.

Zur Eröffnung der Ausstellung bedankte sich Roth beim Sozialverein und allen Beteiligten, die auf diese Weise Leben in den Sitzungssaal und ein Stück Kultur in die Gemeinde bringen. "Ohne Kunst stirbt die Kultur, ohne Kultur stirbt das Volk" – doch soweit werde es in einem lebendigen Tuningen nicht kommen, so Eckhard Britsch, Vorsitzender des Sozialvereins. "Wir können stolz darauf sein, was unsere Bürger im stillen Kämmerlein alles produzieren". Beim Rundgang durch die Ausstellung gibt es jede Menge zu entdecken. Oft verharren die Betrachter minutenlang vor den Ausstellungsstücken und staunen über die Details, die in mühevoller Handarbeit von den heimlichen Künstlern herausgearbeitet werden. Zu den "Rennern" gehört auch der Tisch mit verschiedenen puzzelähnlichen Holzspielen, an denen man sich "die Zähne ausbeißen kann", bis die einzelnen Teile so zusammengefügt sind, dass alles passt.

"Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich", verspricht Organisatorin Doris Petermann. Sie kann noch am heutigen Samstag und morgen, Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr im Lebenshaus "Ochsen" besichtigt werden.

Mit der Ausstellung im "Ochsen" setzt man eine Tradition fort, welche der Sozialverein bereits vor dem Umbau des "Ochsens" ins Leben gerufen hat. Catrin Beyer und Ursula Hauser geben einen Einblick in die Welt von Farbe und Pinsel. Die Motive ihrer Bilder sind genauso vielfältig wie die Techniken, die dabei zum Einsatz kommen. Dass auch Wolle und Nadel genügen, um schöne Gemälde zu zaubern, beweisen die Gobelinstickereien, die noch aus dem Fundus von Doris Petermanns Mutter stammen. Zu diesen sorgfältigen Handarbeiten, die Motive von Carl Spitzweg zeigen, passt die etwa 100 Exemplare umfassende Postkartensammlung von Lothar Petermann, die sich ebenfalls dem berühmten deutschen Maler widmet.

Unermüdlicher Häkelfleiß zeichnet Stefanie Schaefer aus, die mit künstlerisch gestalteten "Schmetterlingen" und Runddecken aufwartet.

Die 87-jährige Alwine Hanssmann widmet sich seit über 25 Jahre der Herstellung von Porzellan- und Schweizer Stoffpuppen und kleidet diese in prächtige Trachten und Uniformen. Sie will damit ein Stück Kindheit bei den Besuchern in Erinnerung rufen.

Etliche Male sorgte der inzwischen verstorbene Walter Schmid mit seinen feinen Holzdrechselarbeiten für besondere Blickfänge in der "Ochsen-Galerie". Darunter auch die prächtigen Holzteller, die zu besonderen Anlässen von der Gemeinde als willkommene Ehrengabe an Tuninger Bürger überreicht wurden. Diese Ehrenteller stammten aus dem Holz der alten Friedhofsulme, die vor etwa 20 Jahren der Motorsäge zum Opfer fiel. In Gedenken an ihn werden noch einmal einige seiner schönsten Stücke, von Schalen und Schüsseln über Uhrengehäuse oder Blumensäulen bis hin zum Kugelschreiber zu sehen sein. Komplettiert wird die Präsentation durch Holzschnitzarbeiten eines weiteren Tuninger Hobbykünstlers.