Halten die Viertklässler die Zeugnisse in der Hand, geht es auf die weiterführenden Schulen. In Tuningen stellt sich dann die Frage - wohin? Die Auswahl ist groß. Foto: Deck Foto: Schwarzwälder-Bote

Insgesamt sieben weiterführende Schulen stehen den Kindern zur Verfügung / Anmeldetage heute und morgen

Von Madlen Falke Tuningen. Heute und Morgen finden an allen weiterführenden Schulen die Anmeldetage statt. Die Tuninger haben dabei die Qual der Wahl – den jetzigen Viertklässlern stehen insgesamt sieben Schulen zur Auswahl. Nach Abschaffung der Grundschulempfehlung entscheiden die Eltern, welche Schule das Kind nach der vierten Klasse besuchen soll. Schon diese Entscheidung ist nicht einfach zu treffen.

In Tuningen allerdings müssen sich die Eltern auch noch darüber klar werden, welche Schule die Beste für das Kind ist. Die größte Auswahl gibt es bei den Realschulen. Die Eltern können Sohn oder Tochter auf die Realschulen nach Schwenningen, Trossingen oder gar nach Bad Dürrheim schicken. Jede von ihnen hat für sich ihre Vorteile vorzuweisen. In Trossingen verfolgt Schulleiter Udo Kohler innovative Wege. Hier gibt es nur noch Doppelstunden, die 80 Minuten dauern. "Damit können wir den Stoff intensiver bearbeiten. Außerdem haben wir keine klassischen Klassenzimmer mehr, sondern Lehrerzimmer. Unsere Schüler gehen zu den Lehrern in die Räume", erklärt Kohler weiter.

Die Nachfrage der Tuninger an den Realschulen Bad Dürrheim und Schwenningen schwankt von Jahr zu Jahr, berichten beide Schulleiter. Frank Müller von der Bad Dürrheimer Schule schätzt, dass auch der Neubau wieder mehr Tuninger Schüler locken wird. Bernd Ellinger vermutet auch, dass die Wahl der Schule sich daran orientiert, auf welche Schule Freunde des Kindes wechseln.

Den Schülern, die auf das Gymnasium wechseln werden, stehen immerhin auch zwei zur Wahl. Das Gymnasium am Deutenberg und das Gymnasium Trossingen. Die Trossinger Schule bietet mit ihren Bläserklassen, den Klassen mit verstärktem Musikunterricht in der Unterstufe, den vierstündigen Musikprofilklassen in der Mittelstufe, und den Musikprofilkursen in der Jahrgangsstufe, ein über den Standardmusikunterricht weit hinaus gehendes, überaus breit gefächertes Angebot. "Wir bieten darüber hinaus auch den bilingualen Unterricht an. Ab der Klasse sieben werden einzelne Fächer in Englisch unterrichtet", so Mack. Außerdem sei die Wahlsprache Italienisch.

Das Schwenninger Pendant hat sich das Fach Sport zum Profil gemacht. Das heißt, dass die Schüler einen verstärkten Sportunterricht haben. Angebote, wie der bilinguale Zug mit Schwerpunkt Französisch oder die Bläserklasse stehen den Schülern ebenfalls zur Verfügung. "Ich stehe den Eltern mit Rat und Tat zur Seite. Bei uns können die Schüler auch mal richtig reinschnuppern", berichtet der Schwenninger Schulleiter Manfred Koschek.

Ebenfalls zwei Schulen zur Auswahl haben die zukünftigen Fünftklässler im Bereich der Werkrealschulen. Auch hier fällt die Wahl zwischen Trossingen und Schwenningen. Joachim Grathwohl, Konrektor in Trossingen berichtet, dass seine Schule vor allem Wert auf Individualisierung und Rhythmisierung legt. So können die Schüler im Lernatelier autark lernen, und werden nur auf Wunsch unterstützt.

Beide Werkrealschulen sind gebundene Ganztagsschulen, das heißt, dass die Schüler vormittags und nachmittags zur Anwesenheit verpflichtet sind. Mensa und Betreuung am Nachmittag sind selbstverständlich.

Grathwohl stellt fest, dass die Nachfrage aus Tuningen größer geworden ist. Beim Tag der offenen Tür in Schwenningen zeigt Rektorin Gisela Singer die Freizeiträume, die den Jugendlichen gerecht werden. Indoor-Fußball oder ein Café stehen den Schülern zur Verfügung.

Alle Schulen legen Wert darauf, dass die Tuninger Kinder größtenteils zusammen bleiben können. Kein Kind werde allein in eine neue Klasse geschickt, es sei denn es bestehe ausdrücklich der Wunsch.

Realschule Trossingen: Schulleiter: Udo Kohler. Schülerzahl: 614. Besonderheiten: 40-Minuten-Modell im Doppelstunden-Rhythmus, Lehrerfachzimmer, elektronisches Klassenbuch, Unterricht mit Dokumentenkamera und Digitaltafeln, Mittagstisch an drei Tagen der Woche.

Realschule am Deutenberg: Schulleiter: Bernd Ellinger. Schülerzahl: 700. Besonderheiten: Mensaangebot, Angebot Schulsozialarbeit, Schulverbund mit Werkrealschule am Deutenberg.

Realschule Bad Dürrheim: Schulleiter: Frank Müller. Schülerzahl: 540. Besonderheiten: Eröffnung des Erweiterungs-Neubaus im Februar, Mensa, verschiedene ProjektRäume im Ganztagesangebot "Stille", "Wissen", "Szene", "Lernen" und "Aktion".

Gymnasium Trossingen: Schulleiterin: Irene Mack. Schülerzahl: 630. Besonderheiten: Profile sind Sprache, Naturwissenschaft und Musik/Kunst/Theater.

Gymnasium am Deutenberg Schwenningen: Schulleiter: Manfred Koschek. Schülerzahl: 913. Besonderheiten: Profile sind Sport, Sprache und Naturwissenschaft.

Werkrealschule Trossingen: Konrektor: Joachim Grathwohl. Schülerzahl: 340. Besonderheiten: Gebundene Ganztagsschule, Mensa-Angebot, Schulsozialarbeit, Kooperationsklasse mit Berufsschule Spaichingen, Angebote wie Schulband oder Tennis.

Werkrealschule am Deutenberg Schwenningen: Schulleiterin: Gisela Singer. Schülerzahl: 340. Besonderheiten: Gebundene Ganztagsschule, Mensa-Angebot, Schulsozialarbeit, Schulverbund mit Realschule am Deutenberg.