Bereits im September soll es mit dem Restausbau des Glasfasernetzes in Tuningen losgehen. Wer noch zu günstigen Konditionen mit dabei sein will, sollte sich sputen. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Im September soll Restausbau des Glasfasernetzes beginnen / Schnelleres Internet dann wohl ab Anfang 2016

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Das Interesse an einem schnellen Internetanschluss in Tuningen scheint jetzt doch allmählich Fahrt aufzunehmen. Für viele Bürger gab es beim Informationsabend im "Ochsensaal" nur noch Stehplätze.

Zwei Stunden lang informierten die Fachleute über die Ausbauplanungen und beantworteten die zahlreichen Fragen der Anwesenden. "Zum Warm machen" erläuterte Bürgermeister Jürgen Roth die Grundzüge des Breitbandausbaus, womit weitere 425 Gebäude die Chance haben, an einen Hausanschluss zu kommen. "Und dies zu günstigen Konditionen", sprach Roth die zu erwartenden Landeszuschüsse sowie die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar an.

Dessen Geschäftsführer, Jochen Cabanis, nannte die Preise, die sich nach dem Ausschreibungsergebnis inzwischen konkretisierten. Demnach müssen die Bürger für einen Hausanschluss mit etwa 1500 bis 2000 Euro rechnen. Es gehe aber auch noch preiswerter, nämlich dann, wenn die Hauseigentümer selbst Hand mit anlegen und beispielsweise den Leitungsgraben auf ihrem Grundstück selbst ausheben. Das müsste jedoch unbedingt rechtzeitig mit der Gemeindeverwaltung, spätestens aber bei der Kontaktaufnahme durch die bauausführende Firma abgesprochen werden. Diese melde sich bei jedem, um die Situation vor Ort zu klären und festzulegen, wo der Übergabepunkt zu setzen ist.

Neben den pauschalen Kosten von 900 Euro für die Hauseinführung samt Kernlochbohrung, Abdichtung und Montage der Netzabschlussdose komme der Aufwand für die Leitungsverlegung noch hinzu. Pro Meter ab der Gehwegskante sind dies bei unbefestigter Grundstücksfläche 70 Euro, bei gepflasterten Flächen 95 Euro und bei Asphalt 115 Euro. So könne jeder selbst errechnen, was ihn der Hausanschluss koste. Was an monatlichen Kosten für den Internetanschluss noch hinzu kommt, hänge vom Betreiber des Netzes ab, der Mitte September bekannt gegeben werde. Sie dürften sich aber im Rahmen des allgemein Üblichen bewegen.

Bis Ende August müssen die Verträge, die allen Betroffenen bereits vorliegen, bei der Gemeindeverwaltung eingereicht werden. Danach gibt es die Anschlüsse nur noch zu höheren Preisen und nur in Straßenzügen mit ausreichendem Interesse, allerdings mit erheblicher Zeitverzögerung, so der Hinweis der Gemeindeverwaltung. Planer Rolf Strittmatter erläuterte die Bauausführung und zeigte auf, wo ein Anschluss zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht realisiert werden könne. Dies sind wenige Straßenzüge, in denen zuschussfähige Anschlüsse nicht beantragt wurden. Darüber hinaus gibt es Bereiche, die ebenfalls nicht bezuschusst werden, über deren Ausbau der Gemeinderat aber noch zu entscheiden hat. Die Preise für die Eigentümer würden jedoch gleich bleiben, wie bei allen anderen.

Zahlreiche Fragen aus der Runde der Bürgerschaft galten individuellen Problemen und Sonderfällen. Diese gilt es nun im einzelnen zu klären. "Tuningen ist auf einem guten Weg", lautete das Fazit von Bürgermeister Jürgen Roth. Man liege im Kreis ganz vorne und könne als erste Gemeinde den Netzausbau abschließen. Noch im September falle der Startschuss für die Bauarbeiten und Anfang des nächsten Jahres dürften die Anschlüsse in Betrieb gehen.