Bald sind die neuen Büroräume im ehemaligen Sitzungssaal des Rathauses bezugsfertig, Nico Anders, neuer Mitarbeiter im Hauptamt, (Mitte mit der Mappe) informierte über den Baufortschritt.  Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Rundgang offenbart Handlungsbedarf an Rathaus, Flüchtlingsunterkunft und Schule

Eine große Liste von Investitionen an gemeindeeigenen Gebäuden kommt in den nächsten Jahren auf die Gemeinde Tuningen zu.

Tuningen. Im Zuge eines Rundgangs der Gemeinderäte zusammen mit Bürgermeister Jürgen Roth, Nico Anders als neuem Mitarbeiter des Hauptamtes und dem neuen Kämmerer Thomas Berninger wurde eine Bestandsaufnahme gemacht.

Berninger: "Ein großes Bündel an Investitionen"

Vorab wurden die neuen Räume im Dachgeschoss des Rathauses besichtigt. Dort liegt man gut im Zeitplan und die neuen Büros können demnächst bezogen werden. Entgegen der ursprünglichen Planung wurden die Decken nicht abgehängt. "Das war viel zu schade", so Anders, denn das historische Deckengebälk integriere sich nun bestens in die neuen Büroräume. Er regte an, den Dachboden zusätzlich zu isolieren, man will hier auch eine gewisse Vorbildfunktion in Sachen Energieeffizienz erfüllen.

Für das Rathaus werden jedoch noch erhebliche Kosten auf die Gemeinde zukommen. Der Putz an dem denkmalgeschützten Gebäude zeigt etliche Risse, und die Wurzeln des Efeus an der östlichen Fassade setzen sich hier fest. Dieser soll nun komplett entfernt und der Außenputz grundsaniert werden. Hinzu kommt eine neue Außentüre, weshalb sich auch schon der Denkmalschutz eingeschaltet hat und die anfangs geplante Variante in Metallform ablehnte.

Die Räume für die Flüchtlinge in der Kirchstraße 1 müssen komplett überholt werden. Auch der Einbau eines neuen Bades ist erforderlich und die Fenster müssten vom Fachmann überprüft werden. "Wir werden hier nur das Nötigste investieren", so Nico Anders, aber es bestehe dringend Handlungsbedarf. Da die Flüchtlinge aktuell in andere Wohnungen verlegt werden konnten, sei es richtig, jetzt zu handeln.

Nächste Station war die Ortsmitte. Hier hat sich in den sieben Jahren seit der Neugestaltung die Erde in den Pflanzbeeten ringsum abgesetzt. Der Bauhof wird nun alle Beete abräumen, mit Erde auffüllen und dann bis Frühjahr 2018 neu bepflanzen. Auf dem Friedhof konnten die neuen Sitzgelegenheiten begutachtet werden. Die Hecke zum Kirchengelände wird komplett entfernt, und Bauhofleiter Bernd Mattes empfahl, auf eine Wiederbepflanzung zu verzichten. Handlungsbedarf besteht an der Fassade und den Fensterläden des Familienzentrums wie auch am Heimatmuseum. Thomas Berninger regte an, die Läden nicht mehr aus Holz sondern in einer wetterfesten Version zu prüfen. Dies sei zwar einmalig teurer, langfristig würde sich diese Investition jedoch rechnen.

Sporthalle könnte integriert werden

Ein Bild über die Größenordnung der geplanten Schulerweiterung machte man sich "vor Ort". Anhand von gesteckten Pfählen konnte man die Größenordnung sehen, hier sollen insbesondere die neuen Räume für die Schülerbetreuung entstehen. Aber diese Investition ist noch nicht alles, "was in der Schule auf uns zukommt", so Anders. Die Heizung ist 20 Jahre alt und zeigt bereits entsprechende Verschleißerscheinungen und kleinere Haarrisse, da entstehe auf jeden Fall Handlungsbedarf. Man will nun mit Fachleuten prüfen, wie man dieses Problem lösen kann, gegebenenfalls will man auch die Sporthalle mit integrieren. "Wir haben nun ein großes Bündel an Investitionen und werden versuchen einen Großteil in die künftigen Haushaltsplanungen einzuarbeiten", so der Kämmerer Thomas Berninger. Ob man alles in 2018 packen kann bleibt offen, hier muss man die Finanzierbarkeit prüfen.