Beim ersten Nachtumzug ließen sich Besucher wie Hästräger nicht von dem schlechten Wetter abschrecken. Fotos: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachtumzug: 700 Hästräger bei Narretei

Von Erich Bieberstein

Das 22-jährige Jubiläum der Tuninger Tännlegeister wurde trotz Wetterkapriolen gebührend gefeiert. Beim ersten Tuninger Nachtumzug zogen rund 700 Hästräger und Guggenmusiker durch den Ort.

Tuningen. Narrenchef Karl Reich und sein Stellvertreter Uwe Plonka schauten am Nachmittag immer wieder besorgt zum Himmel, doch die Entscheidung den Umzug zu veranstalten wurde getroffen und stellte sich dann auch als richtig heraus.

Nach einem Feuerwerk startete der närrische Lindwurm mit den Jubiläums-Tännlegeistern, vorneweg die beiden Zunftmeister, die den Umzug durch Tuningen anführten. Zahlreiche Zuschauer verfolgten das närrische Spektakel, bei dem 18 teilnehmenden Gruppen mit Narri-Narro und vielen Hexensprüchen durch den Ort zogen.

Lautstark waren die Burgheuler und Duddlermusik aus Tuttlingen zu vernehmen, und zwischendurch immer wieder die Hexen, Geister, Urzeitelche, Wölfe und sonstigen Hästräger, die sich durch die Sturmböen nicht stören ließen.

Festhalle voll besetzt

In der voll besetzten Festhalle ging es dann Schlag auf Schlag: Die Guggenmusiken vereinnahmten die Bühne und heizten kräftig ein. In der Halle wie auch im angrenzenden Partyzelt herrschte beste Stimmung.

Beim Zunftmeisterempfang erinnerte Karl Reich an die ersten Gehversuche der Narrenzunft in Tuningen: "Da hatten wir Narren Anfangs noch ein Integrationsproblem, doch heute haben wir einen festen Stellenwert in der Gemeinde." Bürgermeister Jürgen Roth konnte dies bestätigen: Die Fastnacht habe sich Dank des unermüdlichen Einsatzes der Narren fest im Dorf etabliert. Auch die Heidepeter als Patenzunft aus Trossingen konnten nur Bestes von der Freundschaft zu den Tuninger Tännlegeistern berichten.

Auf die Geschenke an die teilnehmenden Vereine hatte man verzichtet, das Geld soll stattdessen für einen gemeinnützigen Zweck in Tuningen gespendet werden.

Die Tännlegeister haben nun elf Jahre Zeit den nächsten Jubiläumsumzug zu planen. Diese Jahre werde man nutzen, um die Narretei in Tuningen noch mehr zu platzieren, so die Tännlegeister.