Informationen rund um die Reformation und andere Themen erhalten die Teilnehmer des Ausflugs der evangelischen Kirchengemeinde in Meersburg. Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Evangelische Kirchengemeinde Tuningen macht Ausflug nach Meersburg / Führung in Bibelgalerie

Der Gemeindeausflug der evangelischen Kirchengemeinde Tuningen nach Meersburg war ein interessanter und informativer Tag in Meersburg.

Tuningen. Der Tag begann mit einem Gottesdienst in der Tuninger evangelischen Kirche. Schon bevor der Bus bestiegen wurde, fanden die ersten heiteren Gespräche statt. Deutlich war die Vorfreude auf die schönen und interessanten Stunden zu spüren, informiert die evangelische Kirchengemeinde in einer Mitteilung.

In der Bibelgalerie in Meersburg begrüßte Leiterin Thea Groß die Besucher zu einer Führung. Aufgeteilt in zwei Gruppen, erfuhren die Tuninger interessante Details aus der Zeit, als der Bischof von Konstanz mit seinem ganzen Stab seinen Bischofsitz verließ und ins vermeintlich sichere Meersburg zog.

Die Terrasse des Neuen Schlosses mit Blick über den See begeisterte die Besucher. Danach ging es über das prächtige Treppenhaus Balthasar Neumanns zum Stauffenberg-Saal, benannt nach Fürstbischof von Stauffenberg (1658 bis 1740), dem Bauherrn des Neuen Schlosses. Dort vermittelt eine kleine Ausstellung der beiden evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg Grundlegendes zur Reformation.

Die Besucher erfuhren, dass sich hinter der Fassade des Neuen Schlosses, im ehemaligen Pferdestall, die Schlosskirche von hochrangigen Künstlern mit Kunstwerken im Rokokostil ausgestattet, befindet. Die Schlosskirche wird seit 1864 von der evangelischen Kirchengemeinde Meersburg als Pfarrkirche genutzt.

Thea Groß berichtete über die gesellschaftlichen Veränderungen in Meersburg, die durch die Reformation und den Umzug des Bischofs nach Meersburg ausgelöst wurden. Zudem berichtete sie auch über das Schicksal des Pfarrers von Sernatingen (heute Ludwigshafen), der am 10. Mai 1527 in Meersburg hingerichtet wurde.

Der Weg zurück zur Bibelgalerie führte über den historischen Marktplatz. Dort wurde der Prozess gegen den heute oft als "Märtyrer vom Bodensee" bezeichneten Johannes Hüglin geführt.

Spannende Themen und Objekte rund um die Bibel, Stationen mit Information und Erlebnis in 500 Jahre alten Klosterräumen: Das alles bietet die Dauerausstellung der Bibelgalerie Meersburg ihren Gästen. Im Erdgeschoss erfahren Museumsgäste aus der Tiefe des originalen Klosterbrunnens auch Spannendes zur Geschichte des ehemaligen Dominikanerinnenklosters. Die Gruppe besuchte die Sonderausstellung "Die Macht des Wortes – Reformation und Medienwandel" in der Schatzkammer der Bibelgalerie. Dort sind hochkarätige Exponate, Originale von frühen Reformationsschriften bis hin zu Jubiläumsdrucken des 18. und des 19. Jahrhunderts zu bestaunen. Sie alle illustrieren die bedeutende Rolle der massenhaften Verbreitung von Drucken bei der Weitergabe des reformatorischen Gedankengutes. Ohne die Erfindung des Buchdrucks wäre die Reformation nicht möglich gewesen.

Der gut vorbereitete Ausflug, der mit einer kleinen Andacht im fahrenden Bus endete, begeisterte und beeindruckte alle Teilnehmer, heißt es in der Mitteilung.