Tuninger Ortsgruppe gewinnt nach drohender Auflösung engagierten Nachwuchs / Zwölf Kinder in der Ausbildung

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Mehr als zufrieden sind die Mitglieder der Tuninger Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Stand sie vergangenes Jahr noch vor der kompletten Auflösung, ist der Verein mit einer aktiven Jugendrotkreuzgruppe wieder im guten Aufbau.

Vergangenes Jahr sei das DRK vor einem regelrechten Trümmerhaufen gestanden, schilderte Gruppenleiter Daniel Koersgen die Entwicklung. Durch eine Werbeaktion sei es gelungen, die Auflösung abzuwenden, denn es hätten sich spontan eine Vielzahl Jugendlicher und mit Marc Schmidt auch sofort ein engagierter Jugendleiter gefunden.

Eine Schnupperveranstaltung im Familienzentrum sei auf großes Interesse gestoßen und habe den Startschuss für das Jugendrotkreuz bedeutet. Alle zwei Wochen treffen sich die Mädchen und Jungs im Alter zwischen zehn und 14 Jahren zu den Gruppenabenden. Unter Anleitung von Marc Schmidt und Laura Greidenweiss, sie gehört zum Jugendrotkreuz Spaichingen und unterstützt die Gruppenleitung in Tuningen, lernen die Nachwuchshelfer, wie sie Wunden versorgen, Verbände anlegen oder einen Verletzten in die stabile Seitenlage bringen. Zu den 13 Gruppenabenden, die eine Halloween-Party mit Übernachtung, die Beteilung am Warentauschtag und eine Weihnachtsfeier als Jahresabschluss ergänzten, kamen im Durchschnitt zehn Kinder. "Inzwischen gehören acht Mädchen und vier Jungs zum festen Stamm unserer Gruppe, und seit diesem Jahr treffen wir uns jede Woche zum Gruppenabend", berichtete Schmidt.

Stolz sind die Nachwuchskräfte auf ihre neu angeschafften Jugend-Rot-Kreuz-T-Shirts, die Anette Britsch noch mit den Namen bestickte. Die nächsten Aktivitäten stehen schon fest: Die Teilnahme an einem Kreiswettbewerb, bei dem es um Spiel, Spaß und Rot-Kreuz-Wissen geht, der Warentauschtag, das Kreisjugendzeltlager in Irndorf und ein 24-Stunden-Dienst in Trossingen. Erstaunlich sei, dass trotz dieser Aufbauarbeit ein schönes Plus in der Kasse registriert werden konnte, so Koersgen. Bürgermeisterstellvertreter Emil Maier staunte über die Entwicklung: "Aus dem Trümmerhaufen ist eine wuchskräftige Pflanze entstanden", stellte er fest und spornte die Verantwortlichen an, auf diesem guten Weg weiterzumachen.

Frank Renner von der Trossinger Bereitschaft bekräftigte die signalisierte Zusage zur Unterstützung der Tuninger Jugendarbeit. Gerhard Strohm, Vertreter des Kreisverbands, überreichte Iris Sichmann die Auszeichnungsspange und Ehrenurkunde des Landesverbands für 30 Jahre aktiven Dienst. Sie und ihr Mann Dietmar Sichmann gehörten bis dato zu den aktivsten Helfern in der Gruppe, aus der sie jetzt allerdings offiziell ausgetreten sind. Bei wichtigen Veranstaltung wie dem Warentauschtag wollen sie jedoch weiter mitwirken.