Bei Winterwetter geht es durch Tuningen / Bürgermeister Roth stellt Projekte vor / Hinterseh will Miteinander

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Auf der Besuchstour "seiner" Kreisgemeinden war Landrat Sven Hinterseh gestern in Tuningen zu Gast.Zusammen mit Bürgermeister Jürgen Roth, Verwaltungsmitarbeitern und den Gemeinderäten verschaffte sich das neue Oberhaupt des Schwarzwald- Baar-Kreises einen Einblick in die knapp 3000 Einwohner zählende Gemeinde.

Erster Anlaufpunkt war das kommunale Familienzentrum in der Schulstraße. Hier ist Tuningen bestens aufgestellt, zumal neben drei Kindergartengruppen eine Kleinkindbetreuung für 20 Kinder gestellt wird. Dies sei noch nicht alltäglich in den Kreisgemeinden, insofern habe Tuningen auch hier eine gewisse Vorreiterfunktion, erklärte Bürgermeister Jürgen Roth. Elke Hauser, Erzieherin in der Krippe, erläuterte dem Landrat (der auch Familienvater ist) ein Portfolio, welches über jedes Kind geführt wird. Entwicklung, Lerngeschichte und diverse Kunstwerke werden dokumentiert.

Einen Einblick in die florierende Wirtschaft der Gemeinde verschaffte Hinterseh sich bei der Firma Ehler, Spezialist für Metallbearbeitung der Stanz-, Fräs- und Lasertechnologie. Beeindruckt war Hinterseh von der hochmodernen Laserschneidanlage, welche bis Teile für Implantate und auch Großteile in Sekundenschnelle erstellen kann. Die Firmeninhaber Siegbert und Christian Ehler standen dem Landrat Rede und Antwort. Dieser bedankte sich letztlich auch für die gute Steuerkraft des Unternehmens. Der Landkreis hat im Gegenzug mit Hilfe des Landes einen entsprechenden Förderbeitrag zur technologischen Expansion geliefert.

Auf dem Weg zur Verteilstation des neuen Breitbandnetzes (POP / Point of Present) kam die mit Landesmitteln geförderte Quartiersanierung nochmals zur Sprache. Ohne Förderung seien solche Projekte nicht durchführbar, und hier zähle die Gemeinde auch weiterhin auf diese Hilfe. Uwe Plonka als Vertreter der Betreibergesellschaft Kabel BW gab die fachkundigen Informationen zum schnellen Internet, welches Tuningen seit Mitte diesen Jahres versorgt. Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist dieses System stark im Blickpunkt, zumal Tuningen als Pilotgemeinde entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. In seiner jetzigen Wahlgemeinde Pfaffenweiler hätte der Landrat gerne solch schnelle Übertragungsmöglichkeiten. Bürgermeister Roth merkte in der Besprechung im Lebenshaus Ochsen süffisant an, dass er seine E-mails wohl schneller per Post versenden könne.

Das Lebenshaus bietet den älteren Bürgern eine Möglichkeit des betreuten Wohnens. Auch dies ist für Hinterseh eine wichtige Maßnahme in jeder Kreisgemeinde. Der Sozialverein, welcher sich für die Belange der älteren und kranken Tuninger Bürger einsetzt, ist eine der Gruppierungen, die sich im bürgerschaftlichen Ehrenamt engagiert.

Details zur genauen Gemeindeentwicklung gab Bürgermeister Roth im Sitzungssaal im Ochsen. Derzeit zählt Tuningen 2899 Einwohner, davon sind 93 Prozent deutsche Bürger, und mit einem Durchschnittsalter von 40,6 Jahren zählt man im Kreis zu den jüngeren Gemeinden. Zum Dank für den Antrittsbesuch in Tuningen überreichte Roth dem Landrat eine Torte, geschmückt mit dem symbolischen Tuninger Rathaus. Hintterseh ist ein gutes Miteinander zwischen Landratsamt und der Baargemeinde wichtig, meinte er abschließend.