Burgheuler zum Wecken unterwegs / Schulleiterin im Netz verpackt / Schlagabtausch von Reich und Roth

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Tuningen außer Rand und Band: Die Aktionen waren gestern dicht gedrängt, und die Tuninger Tännlegeister übernahmen für die nächsten Tage die Verwaltungsaufgaben.

Bereits in den frühen Morgenstunden zogen die Burgheuler los, um die Tuninger lautstark mit ihren Guggenmusikmelodien zu wecken. Die große Schar der Tännlegeister ging dann zum Heustadelkindergarten, um dort ihr Unwesen zu treiben und mit den Kleinen ausgiebig die Fasnet zu feiern. Dies war für die Kinder einer der Höhepunkte, wobei sie dann auch den Narren zeigten, dass auch sie bereits einen eigenen Fasnetbaum aufstellen können.

In der Schule wurde Leiterin Esther Haas praktisch in ein Netz verpackt, und dies nutzten dann die Narren, um die Mädchen und Jungen für die nächsten Tage vom Unterricht zu befreien.

Hochstimmung herrschte am Nachmittag im Teinosaal. Mit einer Rekordbeteiligung von über 100 Kindern wurde die Kinderfasnet gefeiert. Lustige Spiele waren vorbereitet, und es wurden zahlreiche Süßigkeiten von den Tännlegeistern verteilt.

Auf den Schlagabtausch zwischen Zunftmeister Karl Reich und Bürgermeister Jürgen Roth hatten sich beide bestens vorbereitet. Karl Reich prangerte das zweisprachige Band auf dem Anrufbeantworter des Schultes an, wobei selbst Roth nicht erklären konnte, welche Fremdsprache verwendet wurde. Den Schlüssel übergab er gerne an die Narren, nicht jedoch ohne ihnen vorher die wichtigsten Arbeiten aufzuerlegen. Sei es die kommunalen Hallen zu reinigen, die Bäume zu schneiden oder bald auch die Wiese am Waldspielplatz zu mähen.

Als besondere Aufgabe sollen sie das Gelände beim Liapor mit Bäumen anpflanzen und Rasen einsäen. Nach der geplatzten Gefängnisansiedlung konnte er nun auch seine Sträflingskleidung an die Zunft zurückgeben.

Schließlich wurde der Rathausschlüssel per Seilzug in die Zunftstube transportiert, und mit einem lautstarken Narrenruf "Tännle-Geister" war klar, dass die fünfte Jahreszeit in Narrenhand ist.

Angeführt von den Burgheulern zog die Narrenschar dann mit allen Kindern überdie Umzugsstrecke auf den Platz. Gekonnt hievten die Narren dort mit viel Muskelkraft den rund 20 Meter hohen Narrenbaum in die Verankerung, danach strömten Narren und Gäste in die umliegenden Lokale und Besenwirtschaften.