In Tuningen geht man bei der Bedarfsplanung von rückläufigen Kinderzahlen aus. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergarten-Bedarfsplanung 2014/2015 wird ermittelt / Zahlen im "Hegenest" kommen auf den Prüfstand

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Die aktuelle Kindergartensituation, aber auch das Ergebnis der Bedarfsermittlung für das kommende Kindergartenjahr stellte Hauptamtsleiterin Sandra Ittig in der jüngsten Gemeinderatsitzung vor. Die Kinderkrippe mit 20 Plätzen im Familienzentrum ist aktuell voll belegt, bedingt durch ein Platz-Sharing nutzen derzeit 28 Kinder diese Betreuungsmöglichkeit. Im Kindergarten sind 78 Plätze mit drei Gruppen, davon eine Regelgruppe mit 28 Kindern und zwei verlängerte Vormittagsgruppen von je 25 Kindern vorhanden und ebenfalls voll belegt. 15 Plätze bietet die Ganztagsbetreuung. Im evangelischen Kindergarten stehen 39 Plätze zur Verfügung, davon eine Regelgruppe als Kleingruppe mit 14 Kindern.

Nach der Einwohnerstatistik sind für das nächste Kindergartenjahr 116 Kinder zwischen drei und sechs Jahren in Tuningen, bei einer geplanten Auslastungsquote ergibt dies künftig 111 vorzuhaltende Plätze, was einen Rückgang um neun Kinder bedeutet. Somit bestehe rechnerisch aktuell eine Überdeckung an Kindergartenplätzen und tendenziell sei von rückläufigen Kinderzahlen auszugehen.

Die Vertreter des evangelischen Kindergartens hatten im Vorfeld zur Sitzung appelliert, dass die Kleingruppe als Regelgruppe beibehalten werden könne, denn nur zweigruppig mache es Sinn, den Kindergarten zu betreiben. Schließlich müsse man auch mit Vertretungsregelungen kalkulieren, dies sei in der eingruppigen Lösung äußerst schwierig. Kritisch allerdings wurde die Situation gesehen, dass die Planung im evangelischen Kindergarten von vier Kindern außerhalb Tuningens ausgeht, ohne diese wären gerade einmal vier Kinder für diese Kleingruppe vorhanden, was eine Rechtfertigung in Frage stellen würde. Im Familienzentrum sind aktuell je zwei Kinder in der Krippe und im Kindergarten untergebracht. Seitens der Gemeinde verweist man auf die Praxis, dass die Zusage für diese Kinder erst komme, wenn tatsächlich Platz vorhanden sei und diese Zusage dann stets auch nur für ein Jahr gelte. Ein möglicher Fehlbetrag wird dann mit der jeweiligen Gemeinde des Wohnortes des Kindes abgerechnet. Der Gemeinderat segnete den Bedarfsplan für das kommende Jahr ab, zumal die Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz erfüllt ist. Die Kleingruppe im Hegenest soll jedoch nach dem tatsächlichen Bedarf festgelegt werden, hier müsse man jetzt die Anmeldezahlen in den nächsten Wochen zugrunde legen.

In der nächsten Gemeinderatsitzung sollen die endgültigen Zahlen vorliegen, dann wird über den Fortbestand oder die Schließung entschieden. Nach dem bestehenden Vertrag zwischen Gemeinde und Kirche wird bei Unterschreitung der festgelegten Platzzahl die Gemeinde die anteiligen Kosten nicht übernehmen, auch die Kirche sieht den Rückgang der Anmeldezahlen und habe in deren Haushalt nur eine eingruppige Lösung in den Büchern.