Die Kanalsanierung entlang des Sieblegrabens fällt deutlich günstiger aus als ursprünglich geplant. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Stilllegung reduziert Unterhaltslast / Wegen Fischschonzeit beginnt Baumaßnahme erst Ende Mai

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Für die Kanalsanierung entlang des Sieblegrabens muss die Gemeinde Tuningen mit rund 80 000 Euro tief in die Tasche greifen. Allerdings fällt die Maßnahme deutlich günstiger aus als ursprünglich geplant. Im Haushalt sind hierzu 124 000 Euro angesetzt.

Markus Bohner vom Ingenieurbüro BIT erläuterte die Gründe für die voraussichtliche Kosteneinsparung.

So sind die Kanäle entlang des Sieblegrabens aufgrund des hohen Grundwasserstandes verantwortlich für einen wesentlichen Teil des von der Gemeindegemarkung abgeleiteten Fremdwassers. Deshalb sei hier ein besonderes Augenmerk auf die Funktionstüchtigkeit und Dichtheit der Kanäle zu legen. Im Gewässerabschnitt zwischen Hege- und Kalkhofstraße befinden sich sowohl links-, als auch rechtsseitig des Vorfluters Mischwassersammler, die mehr oder weniger schadhaft sind. Dieses System verdopple letztendlich den Unterhaltsaufwand in diesem Bereich.

In einem aus den letzten Monaten zurückliegenden Wasserrechtsverfahrens habe man deshalb die Stilllegung des deutlich stärker beschädigten Kanals in diesem Parallelbereich beantragt, was durch die Wasserbehörde des Landratsamtes Schwarzwald-Baar genehmigt worden sei. Dadurch könne in Zukunft nicht nur die Unterhaltslast, sondern auch letztendlich Fremdwasser, das die Kosten an der Abwasserbeseitigung erhöht, reduziert werden.

Im Rahmen der Stilllegung des Kanals seien nun Regenwasserableitungen der angeschlossenen Grundstücke direkt an den Sieblegraben und die zugehörigen Schmutzwasserleitungen an den noch verbleibenden Sammler umzuschließen, bei dem zusätzlich undichte Schachtanschlüsse instandgesetzt werden müssten. Auf die Ausschreibung beider Maßnahmen sind sieben Angebote eingegangen. Das günstigste gab die Firma Bantle aus Bösingen zu einem Bruttopreis von 62 681 Euro ab und erhielt damit den Zuschlag durch den Gemeinderat. Zusammen mit der Kanalbefahrung für 5762 Euro und Nebenkosten in Höhe von 9807 Euro liegt die Gesamtsumme bei 78 250 Euro und damit 45 750 Euro unter dem Haushaltsansatz von 124 000 Euro. Um alle Unwägbarkeiten im Griff zu behalten, kalkuliert Gemeindekämmerin Carola Bernstroff mit insgesamt 85 000 Euro.

Die die Fischschonzeit abgewartet werden müsse, könne die Baumaßnahme erst Ende Mai beginnen. Es wird mit einer Bauzeit von sechs Wochen gerechnet. Eine weitere erfreuliche Nachricht übermittelte Markus Bohner in Bezug auf die anstehende Kanalsanierung in der Schwarzwaldstraße. Hier seien Reparaturen in Form eines Inlinerverfahrens ausreichend, die keine offene Sanierung erfordern. Hinzu komme der Umstand, dass man sich an einer Baumaßnahme eines Nachbarortes anschließen könne und die ausführende Firma Kanaldoktor aus dem Raum Leonberg mit 20 375 Euro ein entsprechend günstiges Angebot machte. Rechne man die Nebenkosten sowie einen Puffer ein, komme man mit rund 25 000 Euro aus. Gegenüber dem Ansatz im Haushaltsplan von 60 000 Euro eine mehr als deutliche Kosteneinsparung. Diese Arbeiten sollen in den nächsten zwei Monaten über die Bühne gehen.