Einen guten Einstand hatte der neue Förster Holger Binkert (Mitte). Bei der Präsentation des Waldbewirtschaftungsplans konnte er ein positives Ergebnis vorlegen. Aufmerksame Zuhörer sind, neben anderen, Bürgermeister Jürgen Roth (rechts) und Jonathan Österle (Büroleiter im Kreisforstamt). Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Der neue Revierförster Holger Binkert präsentiert dem Gemeinderat eine positive Bilanz der Waldbewirtschaftung

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Holger Binkert, seit diesem Jahr Revierförster in Tuningen, konnte erstmals in seiner neuen Funktion den Waldbewirtschaftungsplan für das Jahr 2013, aber auch die aktuelle Entwicklung im Gemeinderat vorstellen.

Das frisch zusammengestellte Ratsgremium konnte in der ersten Sitzung gleich einmal Positives aus dem Wald erfahren: Für 2013 hatte man einen Einschlag von 1600 Festmetern geplant, und hier konnte eine Punktlandung erreicht werden. Dank weiter stabilen Holzpreisen und einer guten Nachfrage, aber auch wegen einer gezielten Vermarktung betrugen die Einnahmen aus dem Holzverkauf entgegen der geplanten 114 000 Euro immerhin 137 442.

Ein Grund der höheren Erlöse ist der Verkauf der besten Qualität nach Japan: Für diese A-Qualität lassen sich bis zu 150 Euro pro Festmeter erzielen gegenüber üblicherweise sonst knapp 100 Euro. Allerdings waren die Ausgaben auch knapp 13 000 Euro teurer als im Ansatz. Dennoch liegt Ergebnis nach wie vor knapp im Plus.

Wichtig sei, wie Holger Binkert erklärte, die konstante Pflege der jungen Forstbestände, die jedoch extrem kostenintensiv ist. In einigen neu angesetzten Waldflächen habe man größte Sorgen: Hier wurde vor Jahren Auffüllmaterial aufgeschüttet. Und dieser Untergrund ist für einen guten Waldbewuchs denkbar ungeeignet, lediglich Erlen haben hier eine Überlebenschance.

Unzufrieden ist der junge Förster auch mit den Kosten für die Abfallentsorgung, meist im Gebiet rund um die Mülldeponie. Hier wird regelmäßig Müll wild abgelagert. Und wenn sich erst einmal ein "Nest" gebildet habe, dann ziehe dieses fast zwangsläufig noch mehr Müll an. Insgesamt sei Tuningen jedoch auf einem guten Weg.

Voll des Lobes war Binkert wie auch sein Kollege Jonathan Österle, dass in Tuningen ein Dreijahres-Plan aufgestellt wurde, mit dem möglichen Schwankungen entgegengewirkt werden könne. Dies sei einzigartig im Schwarzwald- Baar-Kreis, und diese Konstellation erleichtere die Arbeit der Forstverwaltung erheblich.

Nur die Aufforstung läuft nicht nach Plan

Aktuell befindet man in der Mitte des Planungszeitraums, und die Zahlen entsprechen weitgehend der Zielsetzung. Lediglich bei der Aufforstungsfläche sei man von den geplanten zwei Hektar noch weit entfernt, dieses Ziel werde man ohne Zusatzinvestitionen auch nicht in dem gesteckten Zeitraum erreichen können. Einen höheren Einschlag will man jedoch vermeiden, schließlich wolle man den Wald nicht plündern, sondern pflegen.

Dank der milden Witterung waren im vergangenen Winter die Verbissschäden durch das Wild deutlich geringer als im Vorjahr. Die Jagdpächter sollen jedoch weiterhin dazu gebracht werden, die Abschusszahlen möglichst hoch zu halten.