Nethanja Indien informiert im evangelischen Gemeindehaus in Tuningen über seine Arbeit

Tuningen. "Indien braucht Hilfe!" Mit diesem Hilferuf wirbt Nethanja Indien, eine seit über 40 Jahren bestehende christliche Hilfsorganisation, um Unterstützer. Nun informiert das Hilfswerk über seine Arbeit am Samstag, 27. Juni, 19.30 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus in Tuningen.

Indien, ein Land mit 1,2 Milliarden Einwohnern, macht beachtliche Fortschritte und Entwicklungen, doch mehr als 350 Millionen Menschen leben unter der Armutsgrenze und haben weniger als einen Euro am Tag zur Verfügung. Diese Not trifft hauptsächlich die Kinder, um die sich die Nethanja Mission in besonderer Weise annimmt. Es begann mit fünf Buben, die damals 1963 Vater Komanapalli aufnahm. Dies war möglich, nachdem einer seiner Söhne, der in Deutschland studierte, bei einer Weihnachtsfeier des CVJM Sindelfingen mit Karl und Irmgard Ramsayer zusammenkam und bei ihnen Familienanschluss fand. Über diesen jungen Mann erfuhren der damalige Jugendwart im evangelischen Jungmännerwerk in Württemberg und seine Frau von der großen Not der indischen Kinder. Kinderarbeit sei in Indien an der Tagesordnung, oft in Steinbrüchen und in Lehmgruben, auch heute noch, ist von Seiten des Hilfsorganisation zu erfahren.

Bald fand sich in Deutschland ein Unterstützerkreis, welcher inzwischen ein eingetragener Verein ist und sich Kinderheim Nethanja Narsapur/Christliche Mission Indien (KNN/CMI) nennt. Indische Christen helfen mit deutscher Unterstützung besonders den Armen und Benachteiligten, den Kindern, Frauen, Behinderten und Kranken.

Aus den kleinen Anfängen mit fünf Buben ist eine Hilfsorganisation entstanden, die heute zwölf Kinderheime mit 800 Kindern, drei große Schulen und mehrere Dorfschulen, ein Krankenhaus, Einrichtungen für behinderte Kinder, Ausbildungsprojekte und Lehrwerkstätten, Hilfen und Beratungen für HIV-, TBC- und Leprakranke unterhält.

Alle zwei Jahre kommt einer der indischen Leiter mit einem kleinen Team nach Deutschland, um die Arbeit und die Projekte vorzustellen und um "live" darüber zu berichten. In diesem Jahr werden sie 28 Veranstaltungen dazu durchführen und dabei vom Bodensee bis zur Nordsee reisen. Am 27. Juni sind sie in Tuningen im evangelischen Gemeindehaus. Die evangelische Kirchengemeinde freut sich auf diese ganz besondere Veranstaltung und erwartet einen zahlreichen Besuch.

Der indische Bischof K. R. Singh wird mit seinem Team von Mitarbeitern und Mädchen aus einem Kinderheim über seine Arbeit und die Unterstützung aus Deutschland berichten. Indische Musik und indische Tänze werden dabei einen lebendigen Eindruck vermitteln. Besondere Schwerpunkte der Deutschlandtour sind Veranstaltungen am 4. Juni auf dem Kirchentag in Stuttgart und am 5. Juli beim Freundestag von KNN/CMI in Walddorfhäslach.