Asylbewerber: Sechs Arbeitsgruppen mit verschiedenen Bereichen gebildet / Bürger sind angehalten sich zu engagieren

Ein Helferkreis will sich der Flüchtlinge in Tuningen annehmen. Die Hilfeschwerpunkte wurden in einer öffentlichen Veranstaltung im Teinosaal vorgestellt.

Tuningen. Dass den demnächst ankommenden zehn Flüchtlingen und den in 2016 weiteren 32 kommenden Personen ehrenamtlich geholfen werden kann, war Anlass zur Gründung des "Helferkreises Flüchtlinge".

"Hauptziel ist es die Flüchtlinge herzlich in Tuningen aufzunehmen und ihnen eine Integrationsmöglichkeit zu schaffen", erklärte Christine Ritzi aus der Koordinationsgruppe. Es gebe hierzu unterschiedliche Gedanken und Situationen, auf welche man sich vorbereiten müsse. A aus diesem Grund seien sechs Arbeitsbereiche abgegrenzt worden, in die sich Bürger einbringen können.

Vorab stellte Bürgermeister Roth klar, dass es eine Pflichtaufgabe der Kommune sei, die Grundvoraussetzungen und entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Die dezentral geplante Lösung sei nach wie vor favorisiert, Näheres werde sich zeigen.

Evelyn Preuss, Projektbeauftragte der Diakonie in Schwenningen, erläuterte Erfahrungen, die andere Kommunen bereits gemacht haben. Ganz wichtig sei es gute Willkommensstrukturen zu schaffen sowie eine Vermittlung der deutschen Sprache zu gewährleisten. Aber auch Hilfe bei Behördengelegenheiten, Schulungen, rechtlichen Angelegenheiten und vielem mehr sei unabdingbar. Hier sei in erster Linie auch das ehrenamtliche Engagement gefordert. "Man muss kein Pädagoge sein um die Sprache in den Grundzügen zu vermitteln", appellierte sie an die rund 50 Besucher der Veranstalter.

Bei der Veranstaltung stellten sich die einzelnen Teams vor und erläuterten die Projektarbeit, so dass sich jeder in ein Helferteam eintragen konnte. Ein Team mit Johannes Klumpp widmet sich der Öffentlichkeitsarbeit über die verschiedenen Medien, aber auch dem Sponsoring. Die neue homepage "www.helferkreis-tuningen.de" steht bereits. Karin Boschert und Frau Schmidt-Lange stellten die mögliche direkte Betreuung der Flüchtlinge vor. Es gelte, Vertrauen zu schaffen, aber auch Kleinigkeiten wie Einkaufsmöglichkeiten, Müllentsorgung bis hin zum Arzttermin zu erklären.

Im dritten Projekt stellte Bärbel Groh die Sprachhilfemöglichkeiten vor. Paten seien hier ebenso wichtig wie ein Sprachcafé, Sprachkurse und auch persönliche Kontakte in Vereinen und Gruppen. Uwe Fischer erläuterte die geplante Begegnungsstätte in den Räumen des ehemaligen katholischen Kindergartens. Bürger und Flüchtlinge sollen sich dort näherkommen und auch Kommunikationsmöglichkeiten über das Internet nach Hause haben.

Erna Hauser und Karin Vosseler koordinieren die "Kleider- und Sachspendengruppe". Hier gilt es, die Lagerbestände zu verwalten und gerecht und sinnvoll zu verteilen. Schon jetzt gibt es viele gute Gaben, was man jedoch tatsächlich in welchen Mengen benötigt, ist laut Hauser und Vosseler bisher noch nicht abschätzbar. Nach der Vorstellungsrunde bildeten sich die Gruppen an Tischen und legten erste kleinere Schritte fest. In den nächsten Tagen und Wochen sollen nun die Details festgelegt werden, so dass man auf die Flüchtlinge gut vorbereitet ist.