Die Pläne zur Wohnanlage stießen auf reichlich Kritik, als sie bei einer Info-Veranstaltung präsentiert wurden. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauprojekt "Mariele-Haus": Anwohner äußern bei Informationsveranstaltung Sorgen und Bedenken

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Interessierte an dem geplanten Bau eines Ärztehauses und einer altersgerechten Wohnanlage hinter dem Lebenshaus Ochsen waren zu einer Infoveranstaltung über die laufende Bebauungsplanänderung eingeladen – und äußerten dort auch Kritik.

Auf der Veranstaltung stellten Henner Lamm von der Kommunalplan wie auch Architekt Joachim Müller erste Grundzüge zur Änderung des Bebauungsplanes wie auch der beiden Neubauten vor. Man will in Tuningen frühzeitig in die Bürgerbeteiligung einsteigen, so Bürgermeister Jürgen Roth wie auch die Planer, um Einwände und Anregungen entgegenzunehmen und sowie möglich auch berücksichtigen.

Allerdings, so Lamm, werde es in solchen Verfahren oftmals Interessengegensätze zwischen Privatgrundbesitzern und Kommunen geben. Dass mit dem Grundstück etwas passieren müsse, sei unbestritten.

Mit der Schaffung von Räumen für einen Arzt und Zahnarzt stärke man die komplette Infrastruktur einer Gemeinde. Zudem sei die Erweiterung des Lebenshauses Ochsen notwendig, dort stehen etliche Interessenten auf einer großen Warteliste und könnten dann im Neubau Platz finden.

Mit der SWR GmbH habe man einen bekannten Investor im Boot, welcher die beiden Projekte im Sinne der Gemeinde realisieren werde.

Nach Vorstellung des Planers soll das derzeit noch denmalgeschütze Ökonomiegebäude abgerissen werden. Die Wirtschaftlichkeitsberechung ergab, dass die Sanierungskosten in keiner Relation zum Erhalt des Gebäudes stehen, jetzt haben die Denkmalbehörden hierzu das letzte Wort. Der Zutritt zum Wohnteil des Gebäudes ist absolut gefährlich, lediglich die Frontfassade ist in einem ordentlichen Zustand.

Der Neubau soll rund 4,50 Meter niedriger ausfallen als das jetzige Gebäude. Auf dem dahinterliegenden Grundstück soll die Wohnanlage bis zum Winkel entstehen. Darunter befindet sich über die gesamte bebaute Fläche eine Tiefgarage, welche ebenerdig vom Winkel befahren werden kann.

Nachbarn befürchtenVerschattung

Die Nachbarn befürchten durch die Bauhöhe jedoch eine deutliche Verschattung ihrer Gebäude und Terrassen. Hier habe man jedoch nach ersten Überlegungen ausreichend Abstände einkalkuliert und die Landesbauordnung gibt entsprechende Rechtssicherheit.

Jetzt gehe es erst einmal darum, die Änderung des Bebauungsplans unter Dach und Fach zu bekommen, dann kommt der zweite Schritt, wo das endgültige Baukonzept stehen soll.

Bis dahin werden weitere Entwürfe gefertigt und die Anliegen der Anwohner mit in die Waagschale gelegt. Eine gewisse Wirtschaftlichkeit müsse sich jedoch ergeben, war man sich einig. So ist vorgesehen, dass die alters- und behindertengerechten Wohnungen an Privatinvestoren verkauft werden.

Das Ärztehaus einschließlich einer möglichen Fläche für eine Tagesbetreuung wird von der Gemeinde Tuningen übernommen, hier sind entsprechende Mittel im Haushalt eingestellt.