Unterbringung: Vorkehrungen für Asylbewerber getroffen / Leer stehendes Wohnhaus in Bachstraße gekauft

Von Erich Bieberstein

Die Gemeinde rüstet sich, um kurzfristig Flüchtlinge aufnehmen zu können. Der Schulpavillon kann nun bis zu vier Personen unterbringen. Bürgermeister Jürgen Roth räumte Anwohner-Bedenken zur Nutzungsänderung aus.

Tuningen. Aktuell ist zwar nicht davon auszugehen, dass von den geplanten knapp 50 Flüchtlingen tatsächlich Personen aufzunehmen sind, trotzdem werden aktuell sämtliche Vorkehrungen für den Fall getroffen.

Rat stimmt einstimmig für Nutzungsänderung

Das bisher als Schulpavillon genutzte Gebäude wurde komplett ausgeräumt und kann nun in zwei getrennten Wohnungen jeweils bis zu vier Personen aufnehmen. Allerdings bedarf dies auch einer entsprechenden Nutzungsänderung von Schul- zu Wohnräumen. Da hatten im ersten Schritt die Anwohner Widerspruch bei den Behörden eingelegt. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung jedoch einstimmig für die Änderung ausgesprochen.

Bürgermeister Jürgen Roth konnte in einigen Gesprächen mit den Nachbarn Bedenken ausräumen. Dazu gehört die Befürchtung, das zu einem späteren Zeitpunkt eine bauliche Erweiterung erfolgen könnte oder zusätzlich ein Kinderspielplatz geschaffen wird.

Durchgang wird beibehalten

Auch wird der Durchgang von der Kant- zur Schulstraße beibehalten – den Durchgang nutzen insbesondere Kinder um einen kurzen Weg zur Grundschule oder zum Familienzentrum zu haben.

Nachdem anfänglich eine Wohncontainerlösung als weitere Unterbringungsmöglichkeit fest stand, hat die Gemeinde ein jetzt leer stehendes Wohnhaus mit zwei Wohneinheiten in der Bachstraße gekauft. In dem früher als Ökonomiegebäude genutzten Haus stehen insbesondere Heizungs- und Sanitärarbeiten wie auch Malerarbeiten an. Im ersten Schritt werden hierzu rund 80 000 Euro veranschlagt, allerdings will man in den nächsten Wochen noch abklären, welche Arbeiten tatsächlich durchgeführt werden.

Mindeststandard für Unterkünfte

"Wir brauchen keinen Luxusstandard", so Emil Maier. Jedoch will man in Abstimmung mit den Behörden festlegen, was man als Mindeststandard für Flüchtlingsunterkünfte haben muss. Aus einem Zuschusstopf erhält die Gemeinde rund 33 000 Euro, sodass der Gemeindeaufwand noch überschaubar ist.

Jetzt wird das Architekturbüro Broghammer mit der Koordinierung beauftragt, sodass man in der nächsten Gemeinderatsitzung im März entsprechende Zahlen vorweisen kann. Man hat zwar keinen Zeitdruck, doch auch wenn kurzfristig keine Flüchtlingsbelegung erfolgt, hat man dann auf jeden Fall entsprechende Reserveflächen.