Gemeinde wird für einige Wohngebiete nochmals eine Informationsveranstaltung ansetzen / Zuschuss läuft aus

Von Erich Bieberstein

Tuningen. Rund die Hälfte der Tuninger Häuser sind bereits mit dem schnellen Internet ausgestattet, Dank Förderleistungen des Bundes sowie einer Eigenmaßnahme der EnBW konnten in der Gemeinde die ersten Abschnitte abgearbeitet werden.

Jetzt sollen die Anträge für die Umsetzung der restlichen Häuser gestellt werden. Um jedoch die Förderung des Landes von 50 Prozent zu erhalten, ist Voraussetzung, dass es sich in erster Linie um gewerblich genutzte Anschlüsse handelt. Hierzu zählen direkte Gewerbebetriebe, aber auch Freiberufler und notwendige Home-Office-Arbeitsplätze.

Wenn die Leitungen dann von den jeweiligen Verteilpunkten verlegt werden, können jederzeit auch Privathaushalte in den Genuss eines Anschlusses kommen, da die Leitung vor den Häusern vorbeigelegt werden. Bürgermeister Jürgen Roth schlug vor, dass entgegen dem bisherigen Trenchingverfahren in den Gehwegen jetzt der komplette Belag herausgenommen wird und die Gehwege dann durchgängig gepflastert werden.

"Dann können wir spätere Interessenten immer noch ins Boot bekommen", erklärte Roth. Die Verlegung ist dann deutlich einfacher. 275 000 Euro Mehrkosten würde dies dann bedeuten. Die Gemeinderäte sehen dies jedoch wie der Bürgermeister als sinnvolle Lösung.

Enttäuscht zeigte sich die Verwaltung mit dem Rücklauf des offiziellen Meldebogens, der nach den Förderrichtlinien des Landes an die Gewerbebetriebe gegeben wurde.

Mit dem Projektbetreuer Rolf Strittmatter wurden die in der Erhebung vorgesehenen Verpflichtungen zur Übernahme der lediglich genannten Zirka-Kosten diskutiert. Nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium ist es lediglich eine Absichtserklärung und noch kein bindender Vertrag. Insofern hofft man jetzt, dass noch eine große Anzahl dieser Bogen zurück kommt. Bislang lagen von den 54 zuerst gemeldeten Gewerbebebetrieben lediglich sieben Anträge vor.

Hier müsse man noch dringend Aufklärungsarbeit leisten, denn mit solchen Minimalzahlen gefährde man absolut das Projekt oder zumindest einzelne Straßenzüge.

Die Gefahr besteht, dass die Landesmittel bald aufgebraucht sind. Dann müssen die Kosten voll übernommen werden. Tatsache indessen ist es, nicht wie beim Berliner Modellprojekt die Hausanschlüsse nicht im Pauschalverfahren, sondern nach den effektiven Kosten abzurechnen.

Ab Grundstücksgrenze ist die Kostenübernahme Sache des Bauherrn. Im ersten Modell wurden damit negative Erfahrungen gesammelt.

Die Gemeinde wird demnächst nochmals eine Informationsveranstaltung für die für ein Kabel vorgesehenen Wohngebiete anbieten.

Im Förderantrag soll die Anbindung der Außenanlieger, insbesondere der landwirtschaftlichen Betriebe, mitaufgenommen werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 68 000 Euro. Davon wird ebenfalls die Hälfte als Förderzuschuss wieder zurückfließen.