Als Zeichen für das Leiden Jesu trugen die Teilnehmer des Jugendkreuzwegs ein großes Holzkreuz durch Tuningen. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendkreuzweg: Staionen in den drei Tuninger Kirchen / Teilnehmer gestalten Leinwände mit Symbolen

Beim ersten ökumenischen Jugendkreuzweg in Tuningen pilgerten über 50 Jugendliche durch die Gemeinde. In der evangelischen Michaelskirche, der evangelisch-methodistischen Johanneskirche wie auch in der katholischen St.-Anna-Kirche machten die jungen Christen Halt.

Tuningen. Sie erinnerten in eigentümlicher und auch moderner Weise an den Kreuzgang Jesu. Herzlich willkomm en zu "Jesus Art", so wurden die Jugendlichen begrüßt. Die Kunst nimmt die Kreuzigung Jesu in vieler Weise auf. Und das wurde dann auch Thema bei den Teilnehmern, denn an den Kreuzwegstationen fertigten sie drei moderne Leinwände mit Symbolen, Fingerabdrücken und gesprayten Motiven, die nun in den drei Gotteshäusern zu sehen sind.

In der Michaelskirche wurde die Passionsgeschichte der Evangelisten Lukas und Johannes vorgetragen. Und so trug man auch ein großes Holzkreuz von Kirche zu Kirche, doch interpretierte man das auch auf die Stationen in der heutigen modernen Welt, und die Kreuzwegbilder wurden gesprayt und in aktuellen Formen verewigt.

Die zweite Station in der Johanneskirche erinnerte an die Begegnung Jesus mit der weinenden Frau, in dieser Geschichte war sie jedoch ein einsames trauriges Mädchen mit einem zerrissenen Teddy. Als Kreativaktion wurden die Teilnehmer angeregt, sich selbst Gedanken zu machen, wann sie andere verurteilt haben. Auf dem Bild wurde die Situation mit einem tränenden Auge als Symbol für unschuldig Verurteilte verewigt.

Jesus stirbt am Kreuz, so lautete das Thema bei der letzten Station in der St.-Annakirche. Jesus ist beim Sterben in die Hände Gottes gefallen, und dieser trug ihn wie eine Schwimmweste. Diese diente dann auch als Symbol für die vielen Flüchtlinge, die sich an ihre Rettungswesten klammerten, um zu überleben. Mit einem Daumenabdruck auf der Leinwand verdeutlichte jeder, dass Jesus auch für ihn gestorben ist.

Insgesamt war es eine bewegende Aktion junger Christen, und auch die Organisatoren Helmut Pipiorke, Elisabeth Kodweis und Christian Feuerstein waren überrascht, mit welcher Inspiration die Jugendlichen dabei waren und welche Werke entstanden. "Ich freue mich, dass die Kooperation zwischen den Konfessionen so gut funktioniert hat, und es sind sogar die Liedzettel ausgegangen" erklärt Feuerstein, der seit kurzem in Tuningen wohnt und Vikar bei der katholischen Gemeinde ist. Die Art, wie ein Kreuzweg verständnisvoll für die Jugendlichen gestaltet wurde, war das Besondere dieser Jugendaktion. Die Bilder sollen weiter daran erinnern, und so ist man heute schon gespannt, wie in zwei Jahren beim nächsten Jugendkreuzweg dieser Gang Jesu dargestellt werden kann.