Familie Glökler sucht nach neuen Möglichkeiten der Bioenergiegewinnung / Flächenerweiterung geplant

Von Erich Bieberstein Tuningen. Mit viel Idealismus gehen Hans Glökler und sein Sohn Martin mit einer in Deutschland bislang wenig im Einsatz befindlichen Nutzpflanze in einen Versuch. Rund 14  000 Jungpflanzen der "Durchwachsenen Silphie" wurden auf einer kleineren Ackerfläche von 3500 Quadratmeter vor gut einem Jahr eingepflanzt. Dieses Jahr haben sich diese zu einem gelben Blütenmeer prächtig entwickelt.

Allerdings, so die beiden Landwirte, sei dies zuvor ein erheblicher Einsatz gewesen.

Nicht nur dass alle Pflanzen einzeln gesetzt werden mussten, im ersten Jahr musste das Feld in mühseliger Handarbeit gehackt werden, um dem Wildkraut Herr zu werden.

Das allerdings, so Hans Glökler, ist nur im ersten Jahr der Fall, in Zukunft benötigt die Fläche lediglich einmal jährlich Dünger in Form von Substrat, welches aus der Biomasse verbleibt.

Die Silphie ist dann eine ideale Pflanze für die Bioenergie, denn sie wachse bis zu 3,50 Meter hoch und könne dann mit einem Häcksler geerntet werden.

Es gehört im Moment noch viel Idealismus dazu, um solch ein Projekt anzugehen, erklären sowohl Junior als auch Senior Glökler zu dem Versuchsfeld.

Die Jungpflanzen sind derzeit noch teuer, und die anfänglichen Arbeitszeiten sind nicht zu unterschätzen. Aber man hat dann eine nachwachsende Pflanze, welche die nächsten 15 bis 20 Jahre jeweils im Herbst geerntet werden kann.

Ein großer Vorteil sei, dass diese auch auf trockenen Böden gesetzt werden kann, denn in den seitlichen Blättern sammele sich das Regenwasser und bilde so eine eigene Versorgung auch in Trockenperioden.

Zudem stehe man ständig mit der Uni Hohenheim in Kontakt, um sich dort mit den Fachleuten abzustimmen. Hans Glökler schaut regelmäßig nach dem Versuchsfeld, derzeit ist dies ein Tummelplatz für unzählige Insekten.

Dies erfreut auch den Tuninger Imker Bernd Best, denn auf den Wiesen und Wäldern finden die Bienen sonst kaum mehr Blütenfelder und seine Bienen haben wohl auch schon die Flugbahn zu diesem Feld gefunden.

In zwei bis drei Wochen ist Ernte angesagt, dann rücken die Häcksler an und verarbeiten die Blütenstengel zu Biomasse.

Danach wird man entscheiden, ob ein weiteres Feld, evtentuell auch in einer größeren Fläche, angepflanzt wird. Man ist ständig auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten der Bioenergiegewinnung, ein Großteil wird in den Anlangen der Familie Glökler derzeit aus Mais-, Getreide- oder Grassilage gewonnen.