Winfried Kretschmann, Cem Özdemir und Boris Palmer (von links nach rechts) im Gespäch. Foto: dpa

Immer wieder wird der Tübinger OB hart aus den eigenen Reihen kritisiert, immer wieder geht es um das Thema Flüchtlinge. Boris Palmer gibt sich angesichts des Ärgers mit seiner eigenen Partei gelassen – und macht wieder einen Vorschlag zur Flüchtlingspolitik.

Tübingen - Immer wieder wird der Tübinger Oberbürgermeister hart aus den eigenen Reihen kritisiert, immer wieder geht es um das Thema Flüchtlinge. Gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ gibt sich der Kommunalpolitiker angesichts des Ärgers mit seiner eigenen Partei betont gelassen.

„Das ist so eine Art WG-Streit bei uns Grünen. Man lebt halt lang zusammen. Und jetzt hat wieder einer die Spülmaschine nicht ausgeräumt. Da gibt’s dann Riesenzoff“, sagte Palmer (43) der „Welt“ . „Aber das kann man aushalten und bleibt weiter zusammen. Bei uns Grünen wird halt etwas härter zugelangt.“

Palmer hatte einen härteren Kurs in der Flüchtlingspolitik und ein Ende der unkontrollierten Einwanderung gefordert - und damit scharfe Kritik aus den eigenen Reihen geerntet.

Im Interview mit der „Welt“ sagt Palmer, dass eine europäische Lösung ohne Zugeständnisse von den Deutschen und den Grünen nicht zu haben sei. Zu der Frage, wie man eine europäische Lösung der Flüchtlingsfrage finden könnte, bringt er einen neuen Vorschlag in die Debatte ein. „Vielleicht könnte es so gehen: Für jeden Flüchtling, den irgendein Land im Rahmen eines Kontingents in Europa aufnimmt, nehmen wir Deutsche noch einen auf. Damit würden wir 50 Prozent der Aufgabe tragen. Das sollten wir unseren Partnern offensiv anbieten“, sagt Palmer.