Zur Umsetzung des zweiten Rettungswegs muss diese Wand beziehungsweise Fensterfront in der Pausenhalle der Grundschule Triberg durchbrochen werden, zeigen Schulleiter Felix Ludwig (oben links) und Bürgermeister Gallus Strobel auf. Den Mädchen Lea, Britta, Angelina und Lena aus der 4b gefallen die neuen Toiletten mit roten Fliesen. Sie finden sie "cool". Die Jungs aus der Klasse 4a suchen das mit blauen Fliesen versehene Jungen-WC genauso gerne auf. Fotos: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Stadt investiert viel in Einrichtungen / Weitere Aufträge vergeben / Neue Grundschul-Toiletten fertig

Bei den Schulen investiert die Stadt Triberg derzeit gewaltig. Der Gemeinderat stimmte nicht nur der Erweiterung der Realschule zu. Er vergab auch mehrere Arbeiten in Sachen Sanierung der Grundschule.

Triberg. Zuerst ging es im Gemeinderat um die Holzfenster des Hauses, für das zweite Obergeschoss. "Die Gebäude der Schule stehen bis auf die Pausenhalle unter Denkmalschutz", betonte Bürgermeister Gallus Strobel. Daher müssten die Fenster mit Sprosseneinteilung eingebaut werden, was man beschränkt, aber überregional ausgeschrieben habe. Dies mit der Information, dass später auch das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss neue Fenster benötigen. Günstigster Bieter war hier der St. Georgener Fensterbauer Friedrich Ettwein mit einer Bruttosumme von 69 400 Euro, abzüglich zwei Prozent Skonto.

Ebenfalls beauftragt wurde die Fluchtwegs-Brücke über den Prisenbach. Allerdings lag für die Schlosserarbeiten nur ein Angebot vor, bei sieben angeschriebenen Firmen. Die Firma A2-Metallbau aus Oberwolfach erhielt den Zuschlag für knapp 75 500 Euro, was rund zehn Prozent über der Planung liege.

Wanddurchbrüche für zweiten Rettungsweg

Zur Umsetzung des zweiten Rettungswegs seien diverse Wanddurchbrüche sowie Fundamente für Brücke und Stahltreppen notwendig. Günstigster Bieter hier sei das Baugeschäft Kammerer aus Nußbach mit einer Bruttosumme von 56 680 Euro. Unter Vorbehalt der wasserrechtlichen Erlaubnis erhält Kammerer den Auftrag.

Probleme gibt es bei der Planungsleistung Sanitärinstallation und Heizung, wo schon das dritte Planungsbüro beauftragt wird, nachdem der erste Planer abgesprungen und beim zweiten die Fachplanung des Zwischenbaus nicht wunschgemäß verlaufen war. Nun glaubt man, mit der EnergiePlan GmbH aus Müllheim den richtigen Partner gefunden zu haben, der diese Planungen für 47 359 Euro brutto gemäß der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) übernimmt.

In diesem Zusammenhang fragte Ratsmitglied Susanne Muschal (SPD) nach den ursprünglichen Plänen, die vorsahen, gemeinsam mit Kurhaus und Sporthalle ein Blockheizkraftwerk einzubauen, im Zusammenspiel mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Kurhausdach. Dies sei nicht wirtschaftlich, die PV-Anlage werde er prüfen lassen, antwortete der Schultes.

Letztendlich wurden vom Rat alle anfallenden Maßnahmen zur Sanierung der Schule einstimmig gutgeheißen.

Bereits fertiggestellt sind die neuen Toiletten-Anlagen in der Pausenhalle der Grundschule. "Wir sind gottfroh, dass die alten, stinkigen Klos jetzt weg sind", verrät Felix Ludwig beim Besichtigungstermin. "Das Problem waren die Abflussrohre. Die Hauptschwierigkeit lag darin, die neuen Rohre zu verlegen". Ludwig und das Lehrerteam sind zudem erfreut, dass es "endlich" auch für sie getrennte Toiletten gibt. Die Schüler würden jetzt ebenfalls viel lieber die WCs aufsuchen. Dadurch, dass es keine kleinen Pausen mehr gebe, würden die Kinder nun vereinzelt zur Toilette gehen. Den Mädchen stehen sechs Kabinen zur Verfügung, den Jungs vier und vier Pissoirs.

Aktuell besuchen 175 Kinder die Grundschule. "Im kommenden Schuljahr werden 40 neue Erstklässler erwartet und im nächsten an die 50", informiert Felix Ludwig. Nicht zuletzt aufgrund der guten Schülerzahlen investiere die Stadt einiges in die Einrichtungen. "Wir lassen unsere Schulen nicht hängen", betont Bürgermeister Gallus Strobel. Der Gemeinderat habe glasklar gesagt, dass ihm der Erhalt des Schulstandorts Triberg wichtig sei. Hier soll vom Besuch des Kindergartens bis zum Gymnasium alles möglich sein. Das sei ein riesiger Standortvorteil. Dazu trage auch der Gemeindeverwaltungsverband bei, der sich am Betrieb der Realschule und des Gymnasiums beteilige. Für alle Bauleistungen komme die Stadt alleine auf.

Modernisierung kostet 2,4 Millionen Euro

In enger Abstimmung mit der Grundschule beziehungsweise Felix Ludwig erfolge deren Sanierung. Im Dezember habe man mit den Maßnahmen begonnen, auch mit dem Umbau der Klassenzimmer. Die Arbeiten erfolgten während des laufenden Betriebs und in den Ferien. "Es hat alles gut geklappt", resümiert Ludwig.

Kurz vor den Sommerferien soll nun stockwerkweise mit dem Austausch der Fenster begonnen und die Maler- und Elektroarbeiten in Angriff genommen werden. "Wir nehmen den Baulärm gerne in Kauf, wenn das Ergebnis nachher so toll ist wie bei unserer Mensa", bemerkt der Schulleiter und lacht. Insgesamt gibt es acht Klassenzimmer und drei Fachräume. Zur Erstellung des zweiten Rettungswegs über den Prisenbach, muss auch noch die Wand beziehungsweise Fensterfront in der Pausenhalle durchbrochen werden.

Insgesamt verschlingt die Modernisierung der Grundschule 2,4 Millionen Euro brutto. Die WC-Sanierung kostet 280 000 Euro. Die Zuschüsse liegen bei 1,7 Millionen Euro, vorbehaltlich der Zustimmung des zweiten Ausgleichsstockantrags in Höhe von 700 000 Euro.