Wilhelm Nock Foto: Carle Foto: Schwarzwälder-Bote

Geburtstag: Gelernter Schmied investiert viel Zeit ins Vereinsleben / Auch im Ruhestand noch sehr aktiv

Triberg-Gremmelsbach (nv) . Seine "Heimat" war der Nockenhof in Nußbach, wo er mit sieben Geschwistern aufwuchs. Weit war der Schulweg, aber trotzdem schön, erinnert er sich heute. Den Vater verlor er noch im letzten Kriegsjahr. Der Hof wollte trotzdem bewirtschaftet werden. Also galt es schon in jungen Jahren mit Hand anzulegen. Schulaufgaben kamen erst zu später Stunde an die Reihe.

Und noch einmal schlug das Schicksal zu, als 1954 der elterliche Hof niederbrannte. Eine notdürftige Wohnung konnte man im nebenstehenden Schuppen einrichten, bis gegen Ende des Jahres der Neubau bewohnbar war. Nach der Volksschule 1950 lernte er den Beruf des Schmieds, in Furtwangen fand er eine Lehrstelle. Wenige Tage vor der Gesellenprüfung verbrannte mit dem Hof die gesamte schriftliche Vorbereitung. Spannend wird seine Erzählung aus seinem Berufsleben.

Für den schweren Schmiedehammer war der Junge schon kräftig genug. Was ein Schmied alles herstellen konnte – Hufeisen für Pferde und Ochsen, Dangelhammer und Dangelstock, Kettenglieder, Eisenreifen für Leiterwagen – eine Kunst! Techniken, die heute größtenteils verloren gegangen sind oder durch neue Technologien ersetzt wurden. Mit zunehmender Bautätigkeit kamen Fenstergitter und Treppengeländer hinzu.

Mit Freude zeigt er sein eigenes, selbst geschmiedetes am Haus. Schweißen, Löten an beschädigten Gegenständen – alles gehört zum Schmiedeberuf. Er arbeitete in zwei Schmieden: Pfrängle in Furtwangen, Erchinger in St. Georgen. 27 Jahre arbeitete er bei DUAL, davon zehn Jahre als Meister, elf Jahre bei IG Weisser, St. Georgen, davon neun Jahre als Meister.

Er förderte das kulturelle Leben in der Heimat

In beiden Firmen waren kleinere und größere Maschinen zu bauen. 1961 heiratete er Erika Dold, das Paar lebte einige Jahre am Antonisberg, bis es im Obertal ein Haus zu kaufen gab. Wo Wilhelm Nock war, war er lange, im Beruf und in Vereinen. Treue gehört zu seinem Wesen.

Sehr viel Zeit investierte er in die Vereine und förderte damit das kulturelle Leben in der Heimat, in der Chorgemeinschaft in Nußbach war er 52 Jahre lang aktives Mitglied, passives Mitglied war er im Obst- und Gartenbauverein über 40 Jahre, wie auch je 25 Jahre im Fußballverein Nußbach und im Radfahrverein Gremmelsbach. Seit 1998 lebt Wilhelm Nock im Ruhestand, doch einen so aktiven und technisch versierten Mann hält es nicht im Haus.

Dem gepflegten Haus und Garten gehört seine Liebe. In der Nachbarschaft, bei seinen Geschwistern und wo auch immer seine Hilfe gebraucht wird, ist er zur Stelle. Am heutigen Donnerstag feiert er mit Frau Erika, Tochter Manuela, die andere Tochter Petra verstarb vor vier Jahren, und den zwei Enkelinnen Vanessa und Denise seinen 80. Geburtstag.