Ein Lehrer, der Weltmeister und Olympiasieger war: Christof Duffner kommt bei den Kindern sehr gut an. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Realschule und Schwarzwald-Gymnasium führen Kinder und Eltern durch die Schulen und informieren

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Es hat begonnen: Mit dem Schaulaufen am vergangenen Wochenende warben die weiterführenden Schulen um die aktuellen Viertklässler, die nach den Sommerferien die Grundschule verlassen in Richtung Haupt– und Werkrealschule, Realschule und Gymnasium.

Nachdem offensichtlich das Interesse an der Werkrealschule relativ gering war, konnten am Samstag zunächst das Schwarzwaldgymnasium und danach die Realschule Triberg recht erfreuliches Interesse an ihren Schulen feststellen. Wiewohl beide Schulleiter feststellen mussten, dass nach dem Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung der Weg so mancher Schüler wieder zurück in andere Schulen führt. Wie intensiv am Gymnasium gearbeitet wird, konnten beim Schnuppertag Eltern und Schüler der vierten Klassen erfahren. Denn zunächst gaben die fünften Klassen, also die Vorgänger der jetzigen Schnupperer, in der Aula der unter der Leitung von Musiklehrer Christoph Häusele einige fetzige Lieder zum Besten, eingeübt in Deutsch oder Englisch. Insgesamt 46 interessierte Jungs und Mädels waren mit ihren Eltern gekommen, oftmals erwies sich, dass bereits die Eltern Schüler des Gymnasiums waren.

Recht kurz machte Rektor Gerhard Dessecker die Einführung, wobei er auch kurz die Thematik G8 oder G9 streifte. Zwar gebe es wieder einige wenige Versuchsschulen, die allerdings nur aufzeigten, wie wenig sich durch die Wiedereinführung von G9 ändern würde. Fundierter als andere Schularten, so Dessecker, vermittle das Gymnasium eine breiter ausgelegte Allgemeinbildung. Während die Eltern in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, gab Dessecker die Kinder ab an Arnold Zitterbart, der sie in die Katakomben der Schule entführte, wo er die Schüler gruppenweise den aktuellen Fünftklässlern anvertraute. Diese führten ihre potenziellen Nachfolger durchs Haus– jeweils zu bestimmten Lehrern, die mit interessanten Aufgaben auf die Jungs und Mädels warteten.

In der Zwischenzeit hatten sich die Eltern dem Schulleiter und seinem Stellvertreter Hubertus Koch in zwei Gruppen angeschlossen und besahen sich ebenfalls das Haus, jedoch unter anderen Gesichtspunkten. Und am Ende hatte jeder Gelegenheit zu individuellen Gesprächen, bei Kaffee und Kuchen oder einem leckeren Snack.

Die Veränderungen im Bereich Schule seien stetig präsent, klärte der Leiter der Realschule Triberg, Waldfried Sandmann, die Eltern von rund 90 interessierten Schülern auf. Traditionell kommen nicht nur Schüler aus der Raumschaft, sondern auch aus Hornberg an Realschule und Gymnasium, die "im Tal" nach wie vor einen guten Ruf besitzen. Gedränge herrschte daher von Beginn an, weder der große Musikraum noch die Eingangshalle reichten aus, um die Besucherscharen zu fassen. Ziel sei nach wie vor, zumindest zweizügig fahren zu können, so Sandmann. Angesichts der großen Zahl an Interessenten sollte das kein Problem sein bei einem Teiler von 30 Schülern.

Einige Lieder wurden von den "Fünfern" unter der Leitung von Stefan Ruch präsentiert, dann schilderte der Schulleiter einige wichtige Dinge. Beispielsweise die Sache mit dem bilingualen Unterricht, zu dem nur ausgesuchte Schüler zugelassen werden – und wer da hinein möchte, müsse sowohl die Grundschulempfehlung als auch unter Umständen das Zeugnis der vierten Klasse vorlegen. Schließlich werde etwas mehr verlangt, unter anderem sollte eine gewisse Sprachbegabung vorliegen. Ab diesem Schuljahr werde es als Wahlfach Französisch bereits ab Klasse fünf geben, "wer aber teilnimmt, hat ab Klasse sieben Französisch als Wahlpflichtfach", nannte er Grundsätze. Auch im 46. Lebensjahr der RST gehe es aber vor allem um die Kinder.

Der Unterricht orientiere sich mehr an der Praxis als im Gymnasium, doch mit mehr theoretischem Hintergrund als in der Werkrealschule, warb Sandmann. Nach wie vor besuchten etwa die Hälfte der Schüler nach der mittleren Reife weiterführende Schulen, somit stelle die Realschule den neunjährigen Weg zum Abitur. Dennoch sei die RST beruflich orientiert. Im Anschluss an diese Betrachtungen hatten die Schüler Gelegenheit, einige Einrichtungen der Schule kennen zu lernen.