Puppenspieler Johannes Minuth von der Freiburger Puppenbühne (links) zeigt nach seiner Aufführung beim Kinderferienprogramm im Triberger Kurhaus den jungen Zuschauern seine Puppen. Foto: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Puppenbühne: Aufführung des Kasperletheaters / Kinder sehen gespannt zu / Dialog mit den Zuschauern

Triberg. Eigentlich wollte Johannes Minuth aus Freiburg nach einem Germanistik- und Geographiestudium Lehrer werden. Doch nach der Beendigung seiner Lehrerausbildung herrschte in Baden-Württemberg Einstellungsstopp. Ursprünglich nur als eine Übergangslösung gedacht, gründete er eine Puppenbühne.

1996 promovierte er sogar mit einer Doktorarbeit über die Figur des Kaspers und verfasste neben einigen eigenen Puppentheaterstücken auch ein Buch über die Entwicklung des Kaspertheaters. Im Rahmen des Triberger Kinderferienprogrammes gastierte er am Mittwoch im Kurhaus, um das Stück "Kasper und der Löwenkönig" aufzuführen.

Vor allem für die Kleinsten unter den Kindern war dieser Programmpunkt in der Liste der abwechslungsreichen Veranstaltungen wohl gedacht, mit der die Stadtverwaltung auch in diesem Jahr wieder bis zum 1. September einheimischen Kindern die Ferien verkürzen möchte. Federführend zeichnen sich in diesem Jahr erstmals die beiden Rathaus-Mitarbeiterinnen Alina Hettich und Janice Ketterer für verantwortlich.

Viele Kinder waren zum Teil mit ihren Eltern oder Großeltern gekommen und wollten sich am Nachmittag mit einem klassischen Kasperletheater unterhalten lassen. Johannes Minuth begrüßte die jungen Zuschauer und erläuterte ihnen die Theaterregeln. Dass sie still sitzen mussten, verstanden die Kinder schnell, zumal der Kasper ihnen lachend erklärte, dass er sich freue, hier zu sein.

In dem Stück ließen sich die Kinder von der Handlung fesseln: Der gutmütige König wurde vom bösen Zauberer zu einem Löwen verwandelt und musste schließlich durch eine List vom Kasper und seinem Freund Seppel von den bösen Mächten befreit werden.

Immer wieder gelang es dem Puppenspieler über seine Figuren in einen Dialog mit den Zuschauern zu kommen, die sofort erkannten, auf welcher Seite sie stehen sollten. Für Begeisterung bei dem jungen Publikum sorgte auch der trottelige Hund Bello.

"Ihr seid ein tolles Publikum", attestierte der Kasper zum Schluss den Kindern, die danach noch die Figuren bestaunen konnten, die ihnen Johannes Minuth zeigte.