Stephan Keidel stellt sein Projekt vor. Foto: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Stadt stellt zwei Hektar großes Areal zur Verfügung / Baubeginn im Frühjahr, Eröffnung 2017

Um eine Attraktion reicher soll die Stadt bald sein. Ein privater Investor, Stephan Keidel, möchte eine Greifvogel- und Eulenstation mit Flugvorführungen und dem Deutschen Falknerei-Museum samt Souvenirshops, Schulungsräumen und Kiosk errichten.

Von Claudius Eberl

Triberg. Die Stadt wird dafür ein rund zwei Hektar großes Gelände zwischen Bergseeweg und Naturerlebnisplatz zur Verfügung stellen. Baubeginn soll im Frühjahr 2016 sein, ein Jahr später ist die Eröffnung geplant.

Seit September, verriet Bürgermeister Gallus Strobel im Gemeinderat am Mittwochabend, spreche man über das Thema intensiv im Rat und mit dem Investor. Mittlerweile habe man die Kaufverträge für das Gelände abgeschlossen. Man sei sich durchaus bewusst, welche Anziehungskraft der neue Park direkt gegenüber dem Wasserfalleingang biete. Auch die Wechselwirkung mit dem Wasserfall sei nicht zu unterschätzen. Strobel wies darauf hin, dass ja schon zu Beginn der Planungen für die Erlebniswelt, die allerdings nicht realisiert wurde, eine Falknerei vorgesehen war.

Weitere Details schilderte der Investor und Unternehmer aus Hofheim bei Frankfurt, Stephan Keidel, zusammen mit seinem Mitarbeiter Daniel Luchsberg. 30 bis 40 Volieren – zwischen sechs und 34 Quadratmeter groß und zwei bis drei Meter hoch – sollen entstehen, und zwar aus gezinktem Douglasien-Holz ohne Metallverbindungen. Alle heimischen Rabenvögel, Greifvögel und Eulen sollen in dem Park gezeigt werden.

Das Hauptgebäude, so Keidel, gestalte sich relativ hoch. Denn man will den Park behindertengerecht gestalten und über einen Aufzug im vierstöckigen Gebäude für einen barrierefreien Zugang sorgen. Das Gebäude soll aus Holz gebaut werden und neben Sanitärräumen auch eine kleine Wohnung, das Deutsche Falknereimuseum und Schulungsräume für Jungjäger- und Falknerausbildung aber auch für Seminare beherbergen. Den Begriff "Deutsches Falknereimuseum", so Keidel, habe man sich übrigens schützen lassen.

Die Tribüne für 600 bis 700 Zuschauer wird mit Beton und einer Holzsitzfläche ausgeführt. Hier am Vorführplatz soll auch ein Kiosk entstehen. in der Saison von April bis Oktober sollen mindestens zwei Vorführungen mit 45 bis 60 Minuten Dauer täglich stattfinden. Ob man den Park während des Winters öffnet, steht noch nicht fest.

Der Rundweg soll nahezu eben gestaltet werden und eine Breite von rund 2,50 Meter haben. Auch eine Auffangstation soll der Park bekommen. Insgesamt, so Keidel, will man naturnah bauen, mit viel Holz. Alter Waldbestand soll möglichst erhalten bleiben, die Arbeiten sollen möglichst durch ortsnahe Firmen mit einheimischen Materialien ausführt werden.

Klaus Wangler (CDU) begrüßte das Vorhaben. "Das ist eine weitere Attraktion für die Stadt", zeigte er sich sicher. Wie denn der Bauablauf vorgesehen sei, fragte er an. Man plane im April 2016 mit den Volieren zu beginnen, denn bis im Frühsommer müssen diese stehen, damit man die ersten Tiere einsetzen könne. Das Hauptgebäude soll Anfang Mai angegangen werden, ab Oktober plane man den Innenausbau.

Auch Klaus Nagel (FW) freute sich über die Investition. Er lobte die Auswahl an Materialien und die Beschäftigung heimischer Betriebe. p> Susanne Muschal (SPD) konnte sich dem nur anschließen. Helmut Finkbeiner (FW) wollte wissen, ob man mit den Anwohnern unterhalb des geplanten Parkes schon Verbindung aufgenommen habe. Man habe bewusst die öffentliche Vorstellung abgewartet, erläuterte Strobel. Nun wolle man mit den Anwohnern Kontakt aufnehmen und diese zu Gesprächen einladen. Der Rat ermächtigte die Stadtverwaltung einstimmig, weitere Maßnahmen zur Genehmigung und Umsetzung voranzutreiben.