Vandalen haben wohl auch Motor des beliebten Touristen-Shuttles beschädigt

Von Christel Börsig-Kienzler

Triberg. "Wir arbeiten auf Hochtouren daran, dass der Wasserfall-Express bald wieder fährt", betont Alexander Rosenfelder im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Er betreut Gruppenreisen der Firma Petrolli in Niedereschach-Fischbach, der der Minizug gehört, der seit Ostern Touristen vom Bahnhof bis zum Wasserfall fährt, an den wichtigsten Stationen anhält und während der moderierten Stadtrundfahrt den Gästen allerhand Wissenswertes über Triberg und seine Sehenswürdigkeiten erzählt.

Wie der Geschäftsführer, Dieter Petrolli und dessen Frau Anja, ärgert sich auch Rosenfelder immer noch sehr über die bislang unbekannten Vandalen, die Ende Juli gezielt den beliebten Touristen-Shuttle verwüsteten und dabei großen Sachschaden anrichteten.

Mittlerweile wurden die 16 zerstochenen Reifen erneuert, die Sitzpolster von einer Sattlerei in Fischbach repariert, die Zugmaschine samt Waggons in zeitintensiven Säuberungsaktionen von den Schmierereien befreit, das Innere geputzt und wieder auf Vordermann gebracht.

Es wurden auch einige Teile des Spezialfahrzeugs, die teilweise schwierig zu beschaffen sind, ausgebaut und wieder eingebaut, so dass der "Wasserfall-Express" am vergangenen Sonntag wieder zum Einsatz kam. Auch am Montag fuhr er noch durch die Wasserfallstadt, blieb nachmittags jedoch plötzlich stehen und qualmte, so dass er nicht weiterfahren konnte.

"Jetzt steht er wieder still", ärgert sich Rosenfelder. Das Ganze hänge wohl damit zusammen, dass bei der Verwüstung des Zuges auch eine Flüssigkeit in den Tank gefüllt wurde, was den Motor doch stark beschädigte. Hier sei zwar einiges ausgetauscht worden, jedoch sei wahrscheinlich die Einspritzdüse des Motors auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden, vermutet der Mitarbeiter des Reiseunternehmens Petrolli.

"Unsere Werkstattprofis beschäftigen sich damit intensiv. Doch es scheint eine langwierige Geschichte zu sein", sagt Rosenfelder. Er und seine Firma hoffen, dass der Shuttle spätestens nächste Woche wieder startklar ist. Noch lieber wäre ihnen zum Wochenende hin, da der Ausfall des Mini-Zugs jetzt in der Hochsaison ein zusätzlicher Verlust zu den ohnehin schon hohen Kosten ist, die die Verwüstung verursachte. Das Reiseunternehmen schätzt den ihm entstandenen Sachschaden auf mittlerweile 20 000 bis 25 000 Euro.

Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter beitragen, setzt das Unternehmen weiterhin 1000 Euro Belohnung aus, die Stadt ebenfalls 1000 Euro und weitere 2000 Euro ein anonymer Spender. Insgesamt gibt es für einen entscheidenden Hinweis also 4000 Euro.

Bislang gingen jedoch weder bei Petrolli unter der Telefonnummer 07725/9 16 50, beim Polizeiposten Triberg, 07722/10 14 oder der Stadtverwaltung entsprechende Hinweise ein.

Wie Bürgermeister Gallus Strobel gegenüber unserer Zeitung bemerkte, werde das Nachtquartier des "Wasserfall-Express" beim Bauhof künftig beleuchtet. Auch ist die Polizei, die gleich nach der Tat mit einem Team vor Ort war, das Spuren sicherstellte, verstärkt präsent.