Zunftmeisterin Stefi Laube erhält von Ortsvorsteher Reinhard Storz den Rathausschlüssel. Foto: Schwarzwälder-Bote

Holzschuhklepferball: In der Sprechstunde bei Gallus Strobel / Bürgermeister gibt Spitzenkandidat Tipps

Von Lukas Nagel

Rappelvoll war der Dorfgemeinschaftsraum in der Gremmelsbacher Ortsmitte, denn die Narrenzunft veranstaltete ihren Holzschuhklepferball.

Triberg-Gremmelsbach. Aus allen Orten der Rauschhaft Triberg waren die Narren nach Gremmelsbach geströmt, um dem beliebten Ereignis beizuwohnen, das bis tief in die Nacht ging.

Doch zuvor wollte Zunftmeisterin Steffi Laube die Macht im Dorf von Ortsvorsteher Reinhard Storz übernehmen. "Ich will noch für vier Tage die Chefin des Dorfes sein", so die Zunftmeisterin. Gemeinsam mit Musik, Klepfdohlen und Holzschuhklepfern stürmten die Gremmelsbacher Narren das Rathaus, wo Laube mit ihren Narren lautstark den Rathausschlüssel forderte.

Pünktlich um 20 Uhr zogen Narrenrat, Ortschaftsrat und Musikkapelle ins Dorfzentrum, wo das Programm mit dem Tanz der Holzschuhklepfer begann. Gerd Kienzler stellte sich als Don Arthuro vor, der den ganzen Abend über durch das Programm führte und dem Publikum kräftig einheizte. Da das Motto in diesem Jahr "Narri-Narro in Mexiko" sei, mache sein Name erst richtig Sinn. Kienzler erwähnte nur nebenbei, dass er bereits seit 20 Jahren als Moderator beim Holzschuhklepferball tätig sei, sang aber zwischen den einzelnen Programmpunkten mit dem Publikum die besten Fasnet-Hits aus den vergangenen 20 Jahren.

Schon kündigte sich der erste Programmpunkt an: Die Gruppe "Delicious" unter der Leitung von Ramona Müller aus Schonach führte einen atemberaubenden Tanz auf, bei dem die Tänzerinnen auch akrobatische Leistungen wie Saltos und Flick-Flacks zum Besten gaben. Aber auch die Schonacher "Hot-Steps" begeisterten mit ihrer Tanz- und Zaubershow die Zuschauer. "Das fünfte Jahr in Folge seit ihr jetzt schon bei uns zu Gast", lobte Gerd Kienzler Antje Velten mit ihrer Truppe.

Steffi Laube und Elke Weis traten als Gremmelsbacher Bachforellen auf und wussten in ihrer gereimten Büttenrede die ein oder andere Anekdote zu berichten. Von Autos, die unter Dachlawinen begraben wurden, bis hin zur verpassten Ehrung mit der Landesehrennadel.

Corinna Dold, Sonja Kaltenbach und Anja Dold sorgten mit den dorfeigenen Klepfdohlen für einen weiteren Höhepunkt des Abends. Sie verarbeiteten die Geschichte von Alice im Wunderland als Tanz und ernteten ebenso viel Applaus wie die Theatergruppe der Holzschuhklepfer, die mit viel Humor und Ironie eine Sprechstunde bei Bürgermeister Gallus Strobel nachstellte.

In der Amtsstube kündigte sich "beim besten Double des Bürgermeisters", Frank Duffner, hoher Besuch an: Guido Wolf, gespielt von Andreas Kienzler, wollte Tipps vom Triberger Schultis für einen erfolgreicheren Wahlkampf. Beim Gespräch wurden gleich mehrere Schnäpse getrunken und Spitzenkandidat Guido Wolf wollte mit einem Gedicht Schlagzeilen machen. Doch Strobel riet ihm, lieber auf Bilder nackter Frauen zurückzugreifen, das komme besser an. Roswita Schneider als Stadträtin Ute Maier war die nächste Besucherin der Bürgersprechstunde. Sie erklärte dem Bürgermeister, dass sie ihn bald ablösen werde und mit ihrem Charme die erste Bürgermeisterin der Wasserfallstadt werden wolle. Zum Schluss des Theaterstücks musste der echte Gallus auf die Bühne kommen und zugunsten des Dorfzentrums Buttons verkaufen.

Im Anschluss an die Bürgersprechstunde schlüpften die Zunftmeister der Nachbargemeinden in den weltgrößten Poncho und genossen den eigens kreierten Schwarzwälder Tequila. Den krönenden Abschluss des Abends bildete das Männerballett unter der Leitung von Andrea Lienhard sowie ein Auftritt der Guggenmusik Blechschlecker, die bis spät in die Nacht für ordentlich Stimmung sorgten.