Im Gespräch mit Kinobetreiber Anton Retzbach erzählte Felix Stark (rechts) nach der Filmvorführung von den Abenteuern bei seiner Radtour um die Welt.Foto: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Felix Starcks Film über Radreise begeistert Zuschauer im Triberger Kino / Glückliche wie traurige Momente erlebt

Von Christel Paskal

Triberg. Der Weltenbummler Felix Starck war bei der Vorführung seines Films im Kino in Triberg zu Gast. Viele Besucher fieberten dem 80-minütigen Dokumentarfilm über seine Radtour um die Erde entgegen.

Mit seiner Kameraausrüstung filmte er Naturschönheiten in Neuseeland und den chaotischen Verkehr in Bangkok. Auf der Fahrt von Los Angeles nach San Francisco hatte er ständig kräftigen Gegenwind. Dieser war so laut, dass seine Sprache nicht zu verstehen war und er den Film untertitelte. Die glücklichen Momente auf der Reise überwogen, aber Trauriges war auch zu verarbeiten. Ganz schmerzlich war für Starck der plötzliche Tod seines Großvaters. Er konnte nicht zur Beerdigung zurückkehren. Jedoch galt sein erster Weg nach seiner Rückkehr dem Grab des Großvaters. Die Zuschauer im Kino waren fasziniert von dem Reisebericht und dem Mut des jungen Mannes. Viele Fragen hatte er noch zu beantworten.

Sie wollten beispielsweise wissen, was er gelernt hat. Dass das Leben selbst eine Reise ist, lautet die Erkenntnis des jungen Manns, der 2013 mit 23 Jahren zu seinem Abenteuer aufgebrochen war. Die größte Gefahr war für ihn der Verkehr. Ständig habe er Angst gehabt, dass ihn ein Auto umfährt. Ein Mal habe ihn ein Außenspiegel touchiert. Er sei jedoch ohne Helm gefahren, der hätte bei einem Unfall mit einem Auto eh nichts genützt. In Kambodscha hätten ihm Polizisten bei einem Überfall sein gesamtes Bargeld abgenommen.

Eine Besucherin lobte die lebhafte Kameraführung. Starck erklärte: "Um filmen zu können, musste ich die Strecke immer zwei Mal fahren und danach die Ausrüstung wieder abbauen." Auf die Frage, ob er Angst hatte, gab er zu, dass es ihm im Zelt ziemlich mulmig zumute war, als er unbekannte Geräusche gehört habe. "Ich traute mich hinaus und was war es – ein kleiner Igel, der grunzende Laute von sich gegeben hatte", erzählte er eine Anekdote. Die längste Tagesetappe war 182 Kilometer lang, "das war hart". Zehn Kilogramm habe er abgenommen und noch 64 Kilogramm gewogen, inzwischen bringe er es aber wieder auf 82 Kilogramm.

Trotz der Sponsoren habe er selbst 9000 Euro in die Reise gesteckt. "Hätte ich mehr Geld zur Verfügung gehabt, hätte ich noch mehr Länder bereisen können", betont Starck. Den Kontakt mit Zuhause habe er anfangs mit dem Mobiltelefon gehalten. Dann habe er aber darauf verzichtet, denn es sei besser gewesen, nicht ständig über alles informiert zu sein, und so sei es ihm auch leichter gefallen.

An die 1000 Fahrradschläuche seien draufgegangen, allerdings habe er nur eine Ersatz-Speiche gebraucht. Nachdem er den Film bei You Tube eingestellt hatte, sei der innerhalb kürzester Zeit 2500 Mal angesehen worden. "Am nächsten Morgen hatte ich genau so viele E-Mails erhalten. Da war die Entscheidung gefallen", schildert er seine Motivation, den Film öffentlich aufzuführen. Jetzt wolle er mit seinem Bruder Grönland durchqueren, aber nicht mit dem Rad, sondern auf Skiern, kündigte er bereits die nächste Unternehmung an.

Margarete Retzbach vom Kino überreichte Starck noch eine Flasche des Getränks, das er am Anfang und Ende seiner Reise getrunken hatte. Starck meinte: "Wir in der Pfalz trinken nicht nur Wein, sondern auch Bier."

Der Film "Pedal the World" ist am Samstag, 7. März, und Sonntag, 8. März, ab 18.30 Uhr erneut zu sehen. Außerdem ist Starck am Samstag ab 22.55 Uhr zu Gast im Südwestrundfunk bei Frank Elstners "Menschen der Woche".