Gern gesehene Gäste in der Asklepiosklinik sind die vier Frauen der "Li(e)derspenstigen" ( von links) Myriam Endriss, Gabi Elsässer, Ursula Haller-Turetzek und Brigitte Hoffmann. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

"Die Li(e)derspenstigen" bereuen nichts und begeistern damit ihr Publikum in der Asklepios-Klinik

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Sie sind frech, frivol, witzig, selbstironisch und sie können austeilen – gegen die Männer, vor allem aber gegen ihre Mitspielerinnen. Sie zeigen mit ihrem Programm "Wir bereuen nix", dass der "Liederspenstigen Zähmung" noch immer nicht gelungen ist. In einer "voll ausverkauften" Cafeteria der Triberger Asklepios-Klinik verschafften sich Gabriele Elsässer, Myriam Endriss, Brigitte Hoffmann und Ursula Haller-Turetzek sehr viel Respekt für ihre gelungene Bühnenshow, die "irgendwo zwischen Kuscheltuch und Rheuma-Decke" angesiedelt ist, wie sie selbst singend bekennen.

Noch mehr Sarkasmus, Selbstironie und auch Tempo als in den vorherigen Programmen steckt in ihrer sechsten Show, die im März vergangenen Jahres Premiere feierte. Die Männer erfahren beispielsweise, dass sie nur erschaffen wurden, "damit wir Frauen das Gefühl des Mitleids kennen lernen".

Sie selbst erkennen, dass mit zunehmendem Alter zwar die Triebe nachließen, dies aber gar nicht so schlimm sei: "Wenn die Bluthunde der Fleischeslust an der Kette liegen, lebt es sich viel entspannter", konstatieren sie. Brigitte Hoffmann bekennt beispielsweise, auf Dauer komme ihr kein Mann mehr ins Haus – "höchstens noch ambulant", doch sieht sie sich selbst als Groupie, der gleich eine ganze Bigband aufs Korn nimmt. Als neue Hobbys sieht die eine oder andere die Mode – und die neuen Schuhe seien ungemein bequem – "zumindest im Sitzen", sagte Ursula Haller-Turetzek. Musikalisch begleitet werden die Frauen von Myriam Endriss, die meist am Flügel, jedoch immer wieder auch mal mit der Gitarre oder der Ukulele für den richtigen Ton sorgte.

Am begeisterten Applaus durften die vier Kabarettistinnen aus St. Georgen feststellen, dass sie den richtigen Ton getroffen hatten – und sie sind ja nicht eigentlich männerfeindlich. Nein, sie sind gegenüber jedem gleich freundlich oder feindlich – sogar gegen sich selbst.