Beim Fund der Tiere tun sich die Helfer schwer, die Besitzer zu ermitteln / Marken erleichtern Identifizierung

Triberg. Wohin mit den Fundhunden? Diese fragen stellen sich die Tierheim-Mitarbeiter immer öfter. Das Problem, mit dem Angela Nock und ihre ehrenamtlichen Kollegen im Triberger Tierheim zu kämpfen haben, sind fehlende Marken oder Halsbänder.

Der Zeitaufwand, den zugelaufene oder gefundene Tiere beanspruchen, sei immens und für die Helfer im Ehrenamt kaum zu stemmen, heißt es im Bericht des Tierschutzvereins. Und dabei wäre nach Meinung von Angela Nock alles so einfach zu regeln.

Hunde ohne Marke, Hunde ohne Halsband, Hunde mit Halsband und Namen aber ohne Kontaktdaten – die Auswahl ist riesig, aber leider nur wenig hilfreich, wenn es darum geht, entlaufene Hunde ihrem Besitzer zurück zu bringen. "Wir haben uns die vergangenen Wochenenden mit sechs ehrenamtlichen Helfern und der Polizei um zwei Hunde kümmern müssen", berichtet Angela Nock.

Den halben Sonntag habe sie dies gekostet. Und alles nur, weil die wenigsten Fundhunde eine Marke haben, eine Adresse oder Telefonnummer im Halsband stehen haben oder gar nicht gechipt sind.

"Die Zuordnung der Tiere ginge viel schneller, wenn jeder Tierbesitzer mithelfen würde", sagt Angela Nock. Natürlich seien die Mitarbeiter des Tierheims für die Tiere da und natürlich helfe man den Tieren auch. "Aber die Leute sollen doch bitte nicht vergessen, dass wir alle ehrenamtlich arbeiten und zu 90 Prozent alle noch berufstätig sind", wirbt Angela Nock um Verständnis.

Mit der Polizei habe der Tierschutzverein die Zusammenarbeit intensiviert. "Es gibt eine Notfallbox im Tierheim und die Polizisten wissen, wo der Schlüssel für den Zwinger ist. So können Fundtiere schneller versorgt und untergebracht werden – vorausgesetzt, der Finder bringt das Tier ins Tierheim." Und: "Die Polizei darf aus rechtlichen Gründen die Tiere nicht transportieren", erklärt Angela Nock. Noch eine weitere Schwierigkeit.

Farbige Hundemarken, ausgegeben von den Städten und Gemeinden der Raumschaft, erleichtern die Suche nach dem Hundebesitzer. "Triberg, Schonach und Schönwald bieten diese Marken an. Das sind entgegen der Meinung vieler Leute keine Steuermarken", erklärt die Tierheimleiterin. Diese Marken können in Triberg und in Schönwald auf dem Rathaus kostenlos und in Schonach für fünf Euro abgeholt werden.

"Durch diese Marke sind die Tiere registriert und einer Adresse zugeordnet", sagt Angela Nock. Die ehrenamtlichen Helfer bräuchten die Mitarbeiter des Tierheims nur die Nummer bei der Stadt durchgeben und schon wissen sie, wo sie den Hund abliefern können. "Das hat nichts damit zu tun, ob einer die Hundesteuer bezahlen muss oder davon befreit ist", betont Nock ausdrücklich und hofft, dass sich jeder Hundebesitzer eine solche Marke anschafft.

Derzeit sind in Triberg, Schonach und Schönwald rund 500 Hunde gemeldet. In Schönwald, wo die Hunde mit gelben Marken ausgestattet werden, sind es 137 Vierbeiner. In Schonach nach Angaben der Gemeinde zwischen 130 und 140 Hunde und in Triberg leben rund 220.

"Wenn nur jeder Woche eines von diesen Tieren wegläuft und wir jedes Mal wie vor kurzem rund einen halben Tag mit der Suche nach dem Besitzer verbringen, haben wir ganz ordentlich zu tun", sagt Angela Nock. Deshalb appelliert sie an alle Hundebesitzer: „Helft mit – schreibt die Kontaktdaten ins Halsband und lasst eure Tiere bei der Verwaltung registrieren."