Urnensammelgrabstätte auf dem Triberger Friedhof. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Triberger Gemeinderäte lassen nur 64 Prozent zu / Friedhofs-Gebühren seit zehn Jahren nicht erhöht

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Es wird nicht die von der Stadtverwaltung angestrebte Erhöhung der Friedhofs- und Bestattungsgebühren auf einen Deckungsgrad von 70 Prozent geben. Auch ein Antrag von Friedhelm Weber (SPD) auf Beibehaltung der Gebühren für Aussegnungshalle und Leichenzelle wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung mehrheitlich abgelehnt.

Nach zehn Jahren unveränderter Gebühren und einem derzeit vorhandenen Deckungsgrad von rund 56 Prozent wollte die Stadtverwaltung eine Anpassung der Gebühren- und somit der Friedhofsordnung auf den vom Regierungspräsidium angestrebten Deckungsgrad von 70 Prozent durchsetzen.

"Mit uns nicht machbar", lautete der sofortige Kommentar von Klaus Wangler (CDU). In der Mitte könne man sich treffen, bei 63 Prozent, schlug er vor. Bis zu 40 Prozent betrügen die vorgeschlagenen Erhöhungen – das sei einfach zu viel.

Die vorgeschlagenen Neuregelungen für Urnen-Sammelgräber (eines wurde von der Stadt bereits angelegt) sowie das "Urnen-Baumgrab" (ebenfalls bereits angelegt), bei dem ähnlich eines Friedwalds mehrere Urnen um einen schattenspendenden Baum begraben werden, finde er in Ordnung. Die Darstellung gebe auch optisch etwas her, vor allem gemeinsam mit der angedeuteten Ruhebank.

Auch mit der Verkürzung der Ruhezeit für Urnengräber von 25 auf 15 Jahre könne seine Fraktion leben, nicht jedoch mit einer so krassen Erhöhung. Positiv sei, dass im Paragraph 19 nun Grabsteine aus Kinderarbeit verurteilt würden – "allerdings hat man das als Soll-Vorschrift und nicht als Muss dargestellt", so Wangler.

Klaus Nagel (FWV) sprach bei seiner Fraktion ein ähnliches Ergebnis an. Er sehe eine völlige Veränderung der bisherigen Begräbniskultur. Nach seinem Dafürhalten müssten auf dem Friedhof schon aus Kostengründen ein bis zwei Grabfelder völlig verschwinden, "der Friedhof ist viel zu groß und der Unterhalt kostet Geld", klärte er auf. Auch er sprach sich für eine Erhöhung im selben Rahmen wie sein Vorredner aus. "Wenn aber mehr Geld fließt, gilt es auch, etwas zu tun auf dem Friedhof", mahnte er an.

Friedhelm Weber (SPD) sah zwar ebenfalls eine durchaus happige Erhöhung – doch immerhin seien die Gebühren zehn Jahre lang konstant geblieben. "Vielleicht sollte man die Kalkulationen und Erhöhungen in kürzerem Abstand durchführen, dann schlagen sie nicht so zu Buche", schlug er vor. Immerhin hänge von der Gebührenhöhe unter Umständen ein Zuschuss ab. Immerhin bringe die neue Satzung in manchen Teilen auch Vergünstigungen. Als Wunsch äußerte Weber, dass sich der Bauhof den oberen Weg anschauen sollte – "da sind 30 Meter nicht befestigt, bei Regenwetter ist es da völlig vermatscht", monierte er. Weder Aussegnungshalle noch Leichenzelle seien Schönheitsflecken, daher wolle er die Kosten für beide aus der Erhöhung herausnehmen. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der anderen Fraktionen abgelehnt.

Ein weiterhin fehlendes Gesamtkonzept sprach erneut Ute Meier (SPD) an. "Das kann man auch machen, wenn wenig Geld da ist", machte sie ihren Standpunkt deutlich. Hier geschehe etwas, man werde Bäume und Efeu pflanzen, sagte Strobel.

Bei zwei Gegenstimmen wurde die neue Friedhofssatzung mit einer Erhöhung auf 64 Prozent der tatsächlichen Kosten genehmigt.