Die Tanzgruppe Fundaexculven tritt morgen im Kurhaus auf / Dazu gibt es Köstlichkeiten aus Lateinamerika

Triberg. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 171. Jahrestag der Gründung der Stadt Colonia Tovar in Venezuela lädt die Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in der Bundesrepublik zu einem Kulturereignis der anderen Art ein. Im Rahmen des Programms "Brücken bauen: Vom Kaiserstuhl nach Venezuela" bereist eine Delegation aus dem südamerikanischen Land den Schwarzwald (wir berichteten).

Im Jahr 1843 wanderten 358 Bürger aus der Gegend des Kaiserstuhls nach Venezuela aus und siedelten sich an einem Ort an, der heute den Namen Colonia Tovar trägt. Bis 1942 blieb die Dorfgemeinschaft unter sich und widmete sich hauptsächlich dem Obst- und Gemüseanbau. Inzwischen ist die Gemeinschaft auf eine Stadt mit ungefähr 14 000 Menschen angewachsen, die heute vom Tourismus und Handwerk lebt.

Die Colonia Tovar besticht durch ihre Einzigartigkeit in Venezuela. Sie ist der Versuch die Traditionen des Schwarzwaldes in der Karibik aufrechtzuerhalten, wozu unter anderem die Herstellung von Trachten und Kuckucksuhren gehört. Deshalb besucht die venezolanische Delegation auch Triberg, denn die Venezolaner wollen Kooperationsvereinbarungen unterzeichnen um vom technischen Know-How der Triberger zu lernen.

Als Dank für den Empfang der Delegation möchte sich der Botschafter der Bolivarischen Republik Venezuela in Deutschland, Rodrigo Chaves Samudio, mit einem kulturellen Ereignis am morgigen Freitag ab 19 Uhr im Triberger Kurhaus revanchieren. Es gibt einen Auftritt der Musik- und Tanzgruppe Fundaexculven. Umrahmt wird diese Darbietung von einer Fotoausstellung über das Leben in Tovar. Bei freiem Eintritt haben die Besucher auch noch die Gelegenheit, Köstlichkeiten aus Venezuela zu verkosten.

Die Musik von Fundaexculven ist der Joropo. Im gleichnamigen Tanz spiegelt sich der venezolanische Charakter, die Mischung traditionell andalusischer, ursprünglich-amerikanischer und afrikanischer Rhythmen wider. Gespielt wird er mit der viersaitigen Gitarre, dem Cuatro, und mit Maracas. Zusammengehalten wird dieses Potpourri durch die paradiesischen Klänge einer Harfe.

Der Joropo erzählt von den Lebensumständen der Bewohner der venezolanischen Tiefebene, der Llanos, und speist sich größtenteils aus mündlichen Überlieferungen.

Die Llanos, durch die übrigens der Orinoco fließt, sind geprägt von Vieh- und Weidewirtschaft. Seine Bewohner kann man durchaus mit ihren berühmten Pendants, den Cowboys aus Nordamerika oder den Gauchos aus Argentinien, vergleichen. Berühmt sind die Llaneros ebenfalls für ihre Reitkunst, ihre ausgeprägte Gastfreundschaft und ihre kraftvolle Musik.

Der Joropo erzählt vom Alltag als Viehhirte, drückt die Bewunderung und die Ängste vor den unendlichen Weiten des Tieflandes und seiner atemberaubenden Natur aus und handelt natürlich von Freundschaft und Liebe.

Wird der Joropo getanzt, spürt man eine gewaltige Energie, die Anmut der Tänzer und Tänzerinnen trifft auf die Urgewalt der Natur. Tanz und Klang vereinigen sich zu einer mitreißenden Erfahrung, die man erlebt haben muss.

Weitere Informationen: Die Gruppe Fundaexculven besteht aus den Sängerinnen Yuribel Alemán und Fabiana Ochoa, Gailabi Jiménez (Bass), Jesús Medina (Cuatro), Yofre Brito (Harfe) und Janny Díaz (Maracas).