Diese große Altarkerze ist offensichtlich vom Halter gekickt worden und ging dabei zu Bruch, zeigt Franziska Mayer, die Ehefrau des Mesners Thomas Mayer. Foto: Kommert

Opferkerzen angezündet, Wachsflecken verursacht, Blumen herausgezupft. Kinder als Urheber vermutet.

Triberg - Vandalismus in Kirchen kommt zwar leider immer mal wieder vor. Doch das Bild, das sich am Montagabend in der Stadtkirche St. Clemens bot, war doch sehr heftig – auch wenn der materielle Schaden überschaubar geblieben scheint.

Die Kirche wird natürlich nicht so stark frequentiert wie die Wallfahrtskirche, daher ist sie oft stundenlang menschenleer – und das müssen sie ausgenutzt haben", stellt Franziska Mayer fest, die Frau des Mesners Thomas Mayer.

Sie sei am bereits am Montagabend verständigt worden, als die Kirche geschlossen werden sollte. "Die Stadtkirche wird morgens um 8 Uhr geöffnet und am Abend um 19 Uhr wieder geschlossen. Dabei schaut dann jeweils jemand rein", nennt sie die üblichen Zeiten. Doch tagsüber werde das Gotteshaus oft über Stunden von niemandem aufgesucht, interessierte Besucher oder Gläubige kämen da eher selten vorbei vorbei.

Als dann am Montagabend geschlossen werden sollte, fiel sofort auf, dass die Flügel der Innentüren des Haupteingangs und eines der Nebeneingänge, die normalerweise geschlossen bleiben, aufgedrückt worden waren – von innen. Dadurch stutzig geworden, inspizierte die die Frau, die das Schließen übernommen hatte, die gesamte Kirche – und stieß auf ein kleines Chaos. In der Stadtkirche hatten Unbekannte regelrecht gewütet. "Es waren vermutlich Kinder, denen es langweilig war", vermutet Franziska Mayer .

Und das haben die Unbekannten angerichtet: Rund 70 Opferkerzen wurden angezündet, das Wachs auf den Boden, dem Altar im Seitenflügel und den Sitzbänken verteilt. An der Blumendekoration waren Blumen heraus- gezupft worden, und auf dem Boden sind Wachsflecken. "Dabei waren sie so raffiniert, dass sie die Altardecke umgedreht haben, damit die Wachsflecken nicht gleich auffallen", erklärt Franziska Mayer. Im Altarraum der Hauptkirche wurde an der Altardecke herumgespielt und eine große Kerze zerstört – offensichtlich mit einem Fußtritt wurde sie vom Halter gekickt. "Es war nicht das erste Mal, dass so etwas vorgekommen ist, vor allem in den Schulferien", berichtet die Frau des Mesners. Doch das Ausmaß des Vandalismus sei noch nie so groß gewesen.

Dabei sei der materielle Schaden mit rund 200 Euro vergleichsweise gering – doch er ziehe jede Menge ehrenamtlich zu leistender Arbeit nach sich, betont Franziska Mayer.